Freudenthaler SensenhammerGeld für die Restaurierung des schiefen Schornsteins

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Kein Knick in der Optik, sondern ein Knick am oberen Ende: Der Schornstein des Freudenthaler Sensenhammers muss restauriert werden das dafür notwendige Geld steuert zur Hälfte das Land NRW zu.

Kein Knick in der Optik, sondern ein Knick am oberen Ende: Der Schornstein des Freudenthaler Sensenhammers muss restauriert werden das dafür notwendige Geld steuert zur Hälfte das Land NRW zu.

Leverkusen  – Stau auf den Straßen in NRW ist nichts Neues – und es ist ein Problem, um das sich der Verkehrsminister kümmern muss. Am Montagnachmittag wird er diesbezüglich vielleicht eine Nachricht seiner Kollegin aus dem Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung bekommen haben. Denn: Ina Scharrenbach stand auf der Autobahn aus Richtung Düsseldorf kommend im Stau und kam eine satte halbe Stunde zu spät da an, wo sie sehnlichst erwartet wurde: am Freudenthaler Sensenhammer.

Immerhin: Geld ist bekanntlich geduldig – und so spielten die 30 Minuten am Ende zumindest finanziell keine Rolle für die Anwesenden, denn: Scharrenbach konnte schließlich auch so das Papier unterzeichnen, auf dem festgehalten wurde, dass das Industriemuseum in Schlebusch 19000 Euro als Förderung vom Land erhält, um den Schornstein der ehemaligen Sensenfabrik zu erneuern.

Neigung zur Seite

Der hat sich in den vergangenen Jahren am oberen Ende durchaus sichtbar zur Seite geneigt und ein bisschen auf schiefer Turm von Leverkusen gemacht. Gleichwohl erstickt die nach Worten von Sensenhammer-Leiter Jürgen Bandsom notwendige Restaurierung jegliche Sightseeing-Pläne im Keime. Die 19000 Euro, die Scharrenbach nun – zumindest symbolisch – im Gepäck hatte, decken genau die Hälfte der anfallenden Kosten. Die andere Hälfte der insgesamt also 38000 Euro beziehen Bandsom und sein Team aus der Kasse des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR).

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Die Geberlaune des Landes entzückte neben Bandsom auch OB Uwe Richrath, der in einer kleinen Rede zum Anlass des Tages den Sensenhammer als Wahrzeichen nicht nur der harten Arbeit, sondern auch des Unternehmertums in der Stadt adelte. Und nicht zuletzt Gisela Schäperclaus, die eine besondere Beziehung zu diesem Ort und dieser Einrichtung hegt: Nicht nur ist sie Vorsitzende des Sensehammer-Fördervereins.

Eine Familiengeschichte

Ihre eigene Familie war und ist eng mit der Fabrik verquickt, Schäperclaus’ Schwager Horst war der letzte Chef, ehe deren Tore 1987 schlossen. Sie durfte denn auch gemeinsam mit Scharrenbach den Förderbescheid des Landes unterzeichnen und tat dies sichtlich stolz neben einem alten Schleifstein stehend.

Im Juni sollen die Arbeiten am Schornstein bereits in Angriff genommen werden. Sie umfassen neben der Wiederherstellung des in Mitleidenschaft gezogenen, stellenweise rissigen Mauerwerk s auch den Einbau eines neuen Steigeisens und eines Blitzschutzes.

Historischer Abriss

Bemerkenswert: Die Ministerin hatte sich entsprechend des für die Leverkusenerinnen und Leverkusener so wichtigen Anlasses gut vorbereitet und lieferte eine kleinen historischen Abriss über den Sensenhammer ebenso wie einen gekonnten Verweis auf die heute vor allem so wichtige Rolle der Fabrik als Ort für Ausstellungen und Konzerte aller Art. „Etwa die der Jazztage“, wie sie sagte. Und spätestens bei so viel Charme sind 30 Minuten der Verspätung endgültig egal. Was ein Glück für den Verkehrsminister.

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