Karneval in LeverkusenGesellschaften und Stadt sagen Züge ab – 2G-plus bei Sitzungen

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Zugabsage Leverkusen Session 2021 2022

In der Session 2021/22 wird es im Leverkusener Karneval keine fröhlichen Gesichter bei Zügen geben. Das Bild stammt vom Opladener Zug im Jahr 2020.

Leverkusen – Die Leverkusener Karnevalszüge in Wiesdorf, Opladen und Hitdorf fallen aus. Das hat das Festkomitee Leverkusener Karneval (FLK) bei seiner Mitgliederversammlung am Dienstagabend beschlossen. Angesichts der drastisch steigenden Zahlen bei Corona-Infektionen stimmten die angeschlossenen Vereine einstimmig für die Absage der von ihnen verantworteten Züge, teilte die Stadt Leverkusen am Mittwochnachmittag mit. Die Entscheidung sei auch von der KG Hetdörper Mädche un Junge vun '93 (KG HMJ) gemeinschaftlich mit dem FLK getroffen worden.

„Zu großes finanzielles Risiko“

„Angesichts der nicht zu leistenden, erforderlichen Kontrollmaßnahmen entlang des Zugwegs werden wir auch in dieser Session auf die Karnevalsumzüge verzichten“, sagte Thomas Loef, Geschäftsführer des FLK. „Zu groß ist zudem das finanzielle Risiko, sollten die Züge aufgrund sich verschärfender Maßnahmen kurzfristig abgesagt werden müssen.“

Der Hitdorfer Zug wäre am Karnevalsfreitag traditionell der erste Leverkusener Zug gewesen – und damit nach zwei Jahren Auszeit auch der erste im Umland, was einer der Gründe für die Absage ist: „Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Gelegenheit von feierfreudigen Karnevalisten aus der ganzen Region genutzt wird, ist daher groß“, wurde der Vorstand der KG HMJ zitiert. „Dass wir von den Jecken überrannt werden, ist damit wahrscheinlich. Eine Herausforderung, die wir als Gesellschaft so nicht stemmen können.“

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Neuer Zugweg über die Ringstraße

Hinzu komme der neue Zugweg über die Ringstraße, der durch den Umbau der Hitdorfer Straße nötig wird: „Konnten wir in den vergangenen Jahren die bekannten Feierhotspots entsprechend sichern, haben wir durch die Umlegung nicht einmal mehr entsprechende Flächen, um über solche Konzepte nachzudenken“, hieß es weiter.

Statt Alleingänge zu wagen, sagten schließlich alle Leverkusener Gesellschaften die Züge im Stadtgebiet ab, um ein klares Signal für die Session 2021/2022 zu setzen. „Wenn auch der Wunsch auf ausgelassenes Feiern nach rund zwei Jahren Beschränkungen groß ist, so geht in Leverkusen die Sicherheit vor“, sagte Oberbürgermeister Uwe Richrath. „Damit die Session dennoch im angemessenen Rahmen stattfindet, stehen wir als Stadtverwaltung mit den Gesellschaften in engem Austausch und suchen nach kreativen Lösungen, den Karneval dennoch zu feiern.“

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Und so sollen angekündigte Sitzungen und Veranstaltungen trotz der Zugabsagen stattfinden, dann aber unter Einhaltung der 2G-plus-Regel – geimpft oder genesen plus Negativ-Test.

Auch die abgesagte Prinzenproklamation soll nachgeholt werden – am 7. Januar um 18.30 Uhr im Forum. Dann werde auch endlich der seit November 2020 designierte Prinz Marijo I. in Amt und Würde gehoben, heißt es in der Pressemitteilung. Mitte November, kurz nach dem Start der Session war Prinz Karneval Marijo Klasic positiv auf das Coronavirus getestet worden und hatte sich in Quarantäne begeben, die bis dato andauert.

Tickets behalten Gültigkeit

Die bereits für die Prinzenproklamation gekauften Tickets behielten ihre Gültigkeit, sagte Thomas Loef. „Bei Nichtnutzung können diese selbstverständlich auch gegen Rückerstattung oder Spende des Geldes zurückgegeben werden.“

Zudem sollen „je nach aktueller Lage im Pandemiegeschehen“ neue Formate entwickelt werden, um den Karneval auch als Straßenkarneval sicher zu feiern, kündigten die Karnevalisten im Einvernehmen mit der Stadtspitze an – zum Beispiel auch hier mit 2G-plus und einem verbindlichen Kontrollsystem.

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