Die Grünen verlieren stark, die AfD gewinnt dazu.
Kommunalwahl 2025Leverkusener Stadtrat so groß wie nie - CDU gewinnt

Viele Veränderungen bei der Kommunalwahl 2025.
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Die CDU bleibt stärkste Kraft im Leverkusener Stadtrat. Die Christdemokraten konnten zulegen, außerdem errangen die CDU-Vertreter eine Menge Direktmandate. Entsprechend groß war der Jubel, als am Abend gegen 21 Uhr Endergebnisse aus vielen Wahlbezirken einliefen. Und entsprechend groß wird der nächste Stadtrat sein: Statt kalkulierter 52 wird er 72 Sitze haben. Die SPD fuhr größere Verluste ein, Parteichef Darius Ganjani bedauerte, dass sich „die junge Truppe, die sich echt reingehauen hat“ nicht oft direkt durchsetzen konnte. Er glaubt, dass die vielen Stimmen für die AfD daran einen großen Anteil hatten. Deren Ergebnis mache ihm „persönlich sehr große Sorgen“, die Arbeit im nächsten Stadtrat werde sicher „noch viel schwieriger“.

Claudia Wiese zeigt, wie sie sich fühlt: Die Grünen haben mit hohen Verlusten zu kämpfen.
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Die SPD-Verluste waren aber kein Vergleich mit dem Ergebnis der Grünen. Sie sind die großen Verlierer der Stadtratswahl. „Schockiert, enttäuscht und entsetzt“ zeigte sich daher die Alt-Grüne Roswitha Arnold von den Zwischenergebnissen. Die großen Gewinner finden sich an den politischen Rändern. Die Linke konnte gut zulegen, vor allem aber die AfD feiert einen enormen Erfolg. Die als rechtsextrem eingestufte Partei lag am Schluss über 15 Prozent – in manchen Bezirken „hätten wir fast Direktmandate erreicht“, bilanzierte Andreas Keith aus der Fraktion. Das wäre natürlich „die Kirsche auf der Sahnetorte gewesen“. Dennoch hat sich die AfD mit deutlichem Abstand zu den anderen Parteien als dritte politische Kraft in Leverkusen etabliert. Rund 20 Prozent standen zwischendurch in den Grafiken – das war kaum weniger als das SPD-Ergebnis.
Die CDU knackte die psychologisch wichtige 30-Prozent-Marke – ihr OB-Kandidat Hebbel schnitt trotzdem etwas besser ab als seine Partei. Erhebliche Verluste musste auch die Bürgerliste hinnehmen. Deren Stern ist nach dem Tod ihres Motors über Jahrzehnte, Erhard Schoofs, erkennbar im Sinken begriffen. Neu im Rat wird dagegen Volt sein, und das gleich mit zwei Sitzen. Die Vorzeichen für die Christdemokraten waren gut. Nach den Erstmeldungen über die NRW-weiten Ergebnisse ließ sich vermuten, dass die CDU den ersten Platz würde behaupten können. Kurz nach 18 Uhr lag die Regierungspartei landesweit deutlich vor der SPD. In Leverkusen war der Abstand allerdings deutlich kleiner. Das entsprach ziemlich genau dem Ergebnis der Wahl 2020. Auch hier hatte die CDU die Nase vorn – allerdings nur knapp vor der SPD. Auf Ratssitze umgerechnet, ergab das 14 gegenüber 13 Sitzen. Das entsprach knapp 28 Prozent der Stimmen zu 25 Prozent.
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Veränderungen in Opladen
Den eigentlich fälligen AfD-Jubel hörte man zunächst nicht im Rathaus. Von der als rechtsextrem eingestuften Partei ließen sich nur Yannick Nóe, Andreas Keith und Markus Wiener blicken. Das Ergebnis ermöglicht indes eine sehr viel größere Fraktion: Bisher hat die AfD drei Sitze, demnächst sind es dann elf. Die Grünen hingegen müssen sich nur deshalb nicht von vielen ihrer bisher neun Sitze verabschieden, weil der neue Rat so immens groß sein wird. Zufrieden mit sich sein kann Joshua Kraski von der CDU. Er holte mit außerordentlichen 42,6 Prozent seinen Wahlbezirk in Hitdorf und zieht in den Stadtrat ein.

Markus Pott (M.) verliert gegen Menelaos Georgiou (CDU) - mit einer einzigen Stimme weniger. 552 konnte er in seinem Wahlbezirk erringen, sein Kontrahent holte 553.
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In Opladen-Nord genügte Matthias Itzwerth von der CDU ein halber Prozentpunkt Vorsprung auf Oliver Faber von Opladen Plus, um zu gewinnen. Im derzeitigen Stadtrat, der noch bis Ende Oktober amtieren kann und auch noch den Haushaltsplan für 2025 verabschieden soll, waren FDP und Opladen Plus so stark wie die AfD. Drei Sitze reichten jeweils für den Fraktionsstatus. Von den vielen direkten Sitzen für die CDU profitiert unter anderem die Klimaliste mit Benedikt Rees. Er behält seinen Sitz. Markus Beisicht vom rechtsextremen Aufbruch Leverkusen ist aber nicht mehr vertreten. Die Stimmen für den Stadtrat mit seinen 53 Mitgliedern wurden am Sonntag erst nach denen für den Oberbürgermeisterposten ausgezählt.