Länderspiel in LeverkusenDas Ordnungsamt hatte viel zu tun

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Qualilfikationsspiel zur Fußball-Europameisterschaft 2024 Ukraine gegen Italien in der Bay-Arena Leverkusen. (EM, UEFA). Auf dem Bild ist einer der vielen fliegenden Händler mit seinen Fan-Utensilien zu sehen.

Im Umfeld der Bay-Arena waren am Montag zahlreiche fliegende Händler mit ihren Verkaufsständen unterwegs – eine ganze Reihe ohne Genehmigung.

Am Montagabend waren rund um das Länderspiel Ukraine gegen Italien in der Bay-Arena mehr Mitarbeitende des Ordnungsamtes als an Spieltagen der Werkself im Einsatz – und hatten ordentlich zu tun.

Das EM-Qualifikationsspiel zwischen der Ukraine und Italien am Montag in der Bay-Arena war, verglichen mit den Bundesliga- und Europacup-Spielen Bayer 04 Leverkusens, kein normales Spiel. Denn über den in diesem Fall international ungleich höheren Stellenwert und die Tatsache hinaus, dass Fans aus vielen Teilen Europas angereist waren, war auch das Drumherum ein anderes als sonst. Davon zeugen auch die Stellungnahmen aus dem Leverkusener Ordnungsamt. Das war laut Sprecher Steffen Franzkowski am Montag nämlich mit mehr Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern am Stadion als bei einem Spiel der Werkself.

Der Hauptgrund dafür: Das Publikum war ein anderes. „Wenn Bayer 04 spielt, dann wissen die Leute, wie sie anreisen, wo sie parken, was sie im Vorfeld des Spieles tun“, sagt Steffen Franzkowski. Dieses Mal seien indes viele auswärtige Fans im Stadion gewesen. In der Tat reichte zur Bestätigung dieser Aussage ein Blick auf die Straßen rund um die Bay-Arena, auf denen Autos und Busse aus der Ukraine, Polen, Tschechien und weit entfernten Städten Deutschlands eher die Regel als die Ausnahme waren. Die Folge: Es wurden 22 Kraftfahrzeuge abgeschleppt und 225 Verwarnungen geschrieben, davon allein 70 an Autofahrerinnen und Autofahrer, die auf Gehwegen geparkt hatten.

Händler ohne Verkaufsgenehmigung

Ein weiterer Unterschied zum Bundesliga-Alltag waren die zahlreichen, fliegenden Händler, die quasi auf allen Seiten der Bay-Arena ihre Stände aufgebaut hatten, um Fan-Artikel der Ukraine und Italiens zu verkaufen: Schals, Shirts, Trikots, Fahnen, Armbänder, Fan-Tröten aller Art und Lautstärke und viele andere Dinge. Über lizenzrechtliche Aspekte hinaus, die bei derlei Produkten häufig eine Rolle spielen und vor allem die jeweiligen, sämtliche Rechte an Wappen und Logos haltenden Fußballverbände interessieren dürfte, ging es den Mitarbeitenden des Ordnungsamtes in ihrem Fall um Verkaufsgenehmigungen.

Weil die bei den meisten Händlerinnen und Händlern fehlte, wurden 45 Platzverweise ausgesprochen, ein Dutzend Verkaufsstände respektive Behältnisse mit Fan-Artikeln sichergestellt –  und ebenso Bußgeldverfahren eingeleitet, wie gegen zwei Personen, die illegal mit Tickets für das bereits im Vorfeld ausverkaufte Spiel gehandelt hatten.   

Komplizierte Bußgeldverfahren

Ob diese Bußgeldverfahren von Erfolg gekrönt sein werden, das sei gleichwohl noch nicht sicher, sagt Steffen Franzkowski. „Die Umsetzung ist ja abhängig vom Wohnort der jeweiligen Personen.“ Und wenn der weit entfernt liege, werde es kompliziert. Das sei eine Tatsache, die in den vergangenen Jahren auch ein Problem im Umgang mit Fahrerinnen und Fahrern von Lkw gewesen sei, die beim nicht genehmigten Befahren der Rheinbrücke zwischen Leverkusen und Köln aus dem Verkehr gezogen wurden. Fakt ist: Die meisten der fliegenden Händler rund ums Stadion am Montagabend kamen tatsächlich nicht aus Leverkusen und der Region, sondern mitunter aus dem europäischen Ausland. 

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