AusbildungsmarktberichtDas sind die beliebtesten Ausbildungen bei jungen Leverkusenern

Lesezeit 3 Minuten
Das Bayer-Kreuz leuchtet.

Die meisten Azubi-Stellen gibt es in Leverkusen für potenzielle Chemikanten.

Agentur für Arbeit, IHK und Kreishandwerkerschaft informieren über den Ausbildungsmarkt in Leverkusen.

In Leverkusen haben 19 junge Menschen mehr eine Lehrstelle als zum vergleichbaren Zeitpunkt im vergangenen Jahr. Das geht aus der Halbjahresbilanz des Ausbildungsmarkts hervor, den die Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach, die IHK Köln und die Kreishandwerkerschaft Bergisches Land jetzt herausgegeben haben. Dieser Zuwachs gehe komplett auf das Konto der industriell-technischen Berufe (plus 23 neue Verträge, insgesamt 47), heißt es im Bericht.

Am beliebtesten bei den jungen Menschen: Ausbildungen für Büromanagement; gefolgt von medizinischen Fachangstellen, Industriekaufleuten und Kfz-Mechatronikern. Die meisten Ausbildungsstellen in Leverkusen gibt es derzeit für potenzielle Chemikanten, dann für Ausbildungen zu Kaufleuten im Einzelhandel und zu Verkäuferinnen und Verkäufern.

Mehr als 600 Menschen suchen noch eine Ausbildung

685 Berufsausbildungsstellen sind derzeit in Leverkusen gemeldet, 3,2 Prozent (21 in absoluten Zahlen) mehr als 2023. Davon sind jedoch 425 noch unbesetzt – 8,6 Prozent (40) weniger als im Jahr zuvor. 658 Menschen in Leverkusen suchen derzeit eine Ausbildung (minus 3,4 Prozent zu 2023). Als unversorgt gelten derzeit 388 Menschen (plus 6,9 Prozent zu 2023).

Nicole Jordy, Geschäftsführerin der Arbeitsagentur in Bergisch Gladbach.

Nicole Jordy, Geschäftsführerin der Arbeitsagentur in Bergisch Gladbach.

Im Rheinisch-Bergischen Kreis ist die Zahl der neu abgeschlossenen Lehrverträge exakt auf dem Vorjahresniveau geblieben, bei 87. Dort seien mehr Ausbildungsverträge in kaufmännischen Berufen abgeschlossen worden (58 neue). Gemeldet in Rhein-Berg sind 880 Ausbildungsstellen (plus 2,1 Prozent), 538 davon sind unbesetzt (minus 11,1 Prozent), 1030 Bewerberinnen und Bewerber suchen eine Arbeitsstelle (-minus 1,9 Prozent), 645 gelten als unversorgt (plus 14,6 Prozent).

Im gesamten Arbeitsagenturbezirk, zu dem Leverkusen, Rhein-Berg und Oberberg zählen, haben Arbeitgeber 2995 Ausbildungsstellen gemeldet (minus 1,6 Prozent). 2875 Bewerberinnen und Bewerber haben in 2024 bisher die Dienste der Arbeitsagentur in Anspruch genommen, um einen Ausbildungsplatz zu bekommen (plus 2,6 Prozent). 1885 Ausbildungsstellen sind im Bezirk insgesamt unbesetzt (-7,1 Prozent).

Nicole Jordy, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Bergisch Gladbach, kommentiert die Zahlen: „Der Ausbildungsmarkt wird von sehr unterschiedlichen Aspekten beeinflusst: die nationale und globale Wirtschaft, demografische Entwicklungen, aber auch regionale Rahmenbedingungen und Schwerpunktsetzungen.“ Klar sei, dass eine gute duale Ausbildung eine stabile Grundlage sei, sowohl für die persönliche Lebensgestaltung als auch für die Deckung des Fachkräftebedarfs.

Marcus Otto, Kreishandwerkerschaft Bergisches Land

Marcus Otto, Kreishandwerkerschaft Bergisches Land

Der Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Bergisches Land, Marcus Otto, nennt keine konkreten Zahlen, weil „die Zahlen immer nur Momentaufnahmen“ seien und sie sich „dynamisch entwickeln“. Grundsätzlich hätten junge Menschen aktuell die Wahl, was duale Ausbildungsberufe im Handwerk betreffe, freie Plätze gebe es in allen Gewerken. Allerdings gebe es weniger Suchende als Plätze. Die gefragtesten Handwerksberufe bei jungen Menschen seien Tischler oder Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizung- und Klimatechnik.

Otto: „Für viele Handwerksbetriebe ist das immer noch eine etwas ungewohnte Situation: Inzwischen sehen sie sich oft einem Azubi-Mangel gegenüber und nicht nur einem Fachkräftemangel.“

Carsten Berg, Leiter Ausbildung bei der IHK Köln, sieht eine Erholung des Ausbildungsmarkts. „Informationsveranstaltungen und Ausbildungsbörsen sind gut besucht“, sagt er. Im IHK-Köln-Bezirk sind bis Ende Februar fast 200 neue Ausbildungsverträge in der Industrie, im Handel und im Dienstleistungssektor abgeschlossen worden, 7,7 Prozent mehr als vor einem Jahr. Landesweit liegt der Zuwachs bei 6,9 Prozent.

KStA abonnieren