Auch 2024 haben sich die Mitarbeitenden des Kinderschutzbundes im Netzwerk Frühe Hilfen um eine große Zahl junger Familien gekümmert.
JahresberichtKinderschutzbund unterstützt mit Babylotsen fast 1000 junge Familien

Das Projekt Babylotsen von Stadt, Klinikum und Kinderschutzbund gibt es seit November 2022 – hier ein Foto vom Auftakt.
Copyright: Stefanie Schmidt
Der Kinderschutzbund steht Kindern, Jugendlichen und Eltern mit einer Vielzahl von Angeboten und Unterstützungen zur Seite. Die „Nummer gegen Kummer“ wird jetzt, da an den Schulen die Zeugnisse vergeben werden, wieder öfter gewählt. Und es gibt die Familien- und Erziehungsberatung und die seit 20 Jahren bestehende Kinder-Kleider-Kiste in Quettingen betreibt. Außerdem sind die in Opladen ansässigen Organisation im Netzwerk „Frühe Hilfen“ für die Kleinsten da.
Der Kinderschutzbund hat jetzt seinen Jahresbericht für 2024 veröffentlicht.
Im Klinikum wurden im vergangenen Jahr 2178 Kinder geboren. Daraus entwickelten sich 958 Beratungsgespräche. In elf Fällen unterstützten die Mitarbeitenden des Kinderschutzbundes die Familien intensiver. 466 Mal gelang es, junge Väter und Mütter erfolgreich zu den Frühen Hilfen in der Stadt zu vermitteln, etwa zu den Stadtteilläden.
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In Absprache mit einer Kinderärztin berieten die drei Lotsinnen des Kinderschutzbundes während ihrer Sprechstunde in den Räumen der Kinderarztpraxis insgesamt 50 Familien zu Themen der frühkindlichen Entwicklung und zu Gesundheitsthemen oder Unterstützungsmöglichkeiten für junge Familien.
Der Lotsendienst richtet sich an Familien mit Kindern bis zum Alter von sechs Jahren – angefangen bei der Babysprechstunde. Dabei geht es um Fragen wie (Ein-)Schlafprobleme, die richtige Ernährung oder wie junge Eltern mit den Trennungsängsten ihrer Kleinen umgehen können.
Seit mehr als zehn Jahren hilft „wellcome Leverkusen“
Seite 2014, also seit jetzt mehr als zehn Jahren, gehen Ehrenamtlerinnen im Rahmen des Projektes „wellcome Leverkusen“ sogar in die Familien mit Neugeborenen. Dabei greifen die Arbeit der Babylotsinnen und das Netzwerk Frühe Hilfen gut mit dem Projekt „wellcome“ ineinander, denn viele junge Familien wurden über die Lotsinnen zur Unterstützung durch die Freiwilligen vermittelt. Sie helfen den Müttern und Vätern für einige Wochen oder Monate dabei, sich in ihrem neuen Alltag zu Hause zurechtzufinden, indem sie etwa das Baby versorgen oder mit einem Geschwisterkind spielen.
33 Ehrenamtlerinnen leisteten 690 Ehrenamtsstunden, in jeder Familie im Durchschnitt knapp 33 Stunden. Viele Familien mit Mehrlingsgeburten oder Frühchen nahmen die Hilfe in Anspruch. Übers Jahr betrachtet waren die ehrenamtlichen Helferinnen in mehreren Dutzend Familien im Einsatz. Teil von „wellcome“ ist auch ein Spendenfonds, aus dem auch im vergangenen Jahr Familien in akuten finanziellen Engpässen Geld für Dinge erhielten, die sie für ihre kleinen Kinder benötigten.
Auch Leih-Omas und -Opas unterstützten im Auftrag des Kinderschutzbundes Familien bei der Betreuung ihrer Kinder. Sie spielen mit den Jungen und Mädchen, lesen ihnen etwas vor oder machen Ausflüge. Elf Leih-Omas und -Opas waren 2024 aktiv. Sie waren in 18 Familien im Einsatz.
Gemeinsam mit der Awo betreibt der Kinderschutzbund auch die zwei Babytreffs im Opladener Laden. Mitte April gelang es, am Goetheplatz eine Zweigstelle des Opladener Ladens zu eröffnen, wo seitdem Babykurse für bis zu sechs Monate alte Babys und sechs bis zwölf Monate alte Mädchen und Jungen angeboten werden.
Kinderschutzbund stärker auf Spenden angewiesen
In der Familien- und Erziehungsberatung verzeichnete der Kinderschutzbund 2024 740 Beratungen. In fast zwei Drittel der Fälle (61 Prozent) ging es um familiäre Konflikte, in einem Fünftel um Probleme im Sozialverhalten, in zwölf Prozent um Auffälligkeiten in der kindlichen Entwicklung und in sieben Prozent um sexuelle Gewalt. Die offene Beratungsarbeit des Kinderschutzbundes steht allerdings vor einer finanziell immer wackligeren Zukunft. In diesem Jahr unterstützte die Stadt die Organisation noch mit 37.000 Euro, 2026 wird das komplett gestrichen. Der Kinderschutzbund ist hier mehr denn je auf großzügige Spenderinnen und Spender angewiesen.
Der Leverkusener Kinderschutzbund ist einer von deutschlandweit fast 90 Standorten der „Nummer gegen Kummer“. 38 ehrenamtliche Mitarbeitende berieten 2024 in mehr als 2000 Fällen per Telefon oder per E-Mail. Das Elterntelefon ist montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr und dienstags und donnerstags von 17 bis 19 Uhr unter 0800-1110550 erreichbar. Das Kinder- und Jugendtelefon unter der 116111 von Montag bis Samstag zwischen 14 und 20 Uhr. Auch online gibt es Beratungsmöglichkeiten. Für ukrainische Kinder, Jugendliche und Eltern stehen ehrenamtliche Beratende von Montag bis Freitag zwischen 14 und 17 Uhr unter 0800-5002250 zur Verfügung.