Leverkusener MuseumSchloss Morsbroich gelingt mit Uni Düsseldorf ein Coup

Lesezeit 2 Minuten
Die Studierenden der Heinrich-Heinrich-Universität Düsseldorf im Museum Morsbroich.

Die Studierenden der Heinrich-Heinrich-Uni Düsseldorf erkunden das Museum Morsbroich unter Anleitung von Lucia Riemenschnitter (vorne rechts) und Prof. Dr. Ulli Seegers (vorne links).

Das Museum Schloss Morsbroich wird Seminarort für Studierende der Heinrich-Heine-Uni in Düsseldorf. Es geht um Kunstvermittlung.

Es ist durchaus außergewöhnlich, in Düsseldorf Kunst zu studieren - und einen Teil der Praxis in Leverkusen zu absolvieren. Natürlich: Das Museum Morsbroich ist den kunstbeflissenen Menschen durchaus ein Begriff als erstes Museum, das hierzulande nach dem Zweiten Weltkrieg zeitgenössische Kunst zeigte. Persönlichkeiten von Weltruf wie Wolf Vostell oder Gerhard Richter waren und sind dem Haus eng verbunden. Doch in Düsseldorf liegen die Schauplätze der Kunst nun einmal gleich vor der Haustüre. Die Stadt ist diesbezüglich ein Standort, an dessen Internationalität Leverkusen nicht einmal ansatzweise heranreicht.

Und genau vor diesem Hintergrund ist nun der Morsbroicher Kunstvermittlerin Lucia Riemenschnitter ein Coup gelungen. Ein großer: eine Kooperation mit der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Studierende des Masterstudiengangs

Die Studierenden des dortigen Masterstudienganges Kunstvermittlung und Kunstmanagement absolvieren nämlich in diesem Semester ein von Riemenschnitter erdachtes und veranstaltetes Blockseminar in Morsbroich. Einmal in der Woche kommen sie in Morsbroich zusammen und widmen sich der Vermittlung von Kunst aus allen erdenklichen Richtungen. Sie bekommen das klassische Werkzeug mit auf ihren Weg, das sie irgendwann zu professionellen Kunstvermittelnden machen soll. 

Die Studierenden im Spiegelsaal.

Zusammenkunft der Studierenden zur Gesprächsrunde im Spiegelsaal.

Voraussetzung dafür ist nach Aussage von Riemenschnitter das gemeinsame Betrachten von Kunst und das Sprechen darüber ebenso wie Impulse, die von außen gesetzten werden. In den kommenden Wochen werden so etwa Akteurinnen und Akteure der Leverkusener Kulturszene - unter anderem das Ensemble des Jungen Theaters und Leitende des Sensenhammers – vor den und für die Studierenden referieren.

Es soll um das Thema „Chemie und Farbe“ gehen. Um das Führen von Dialogen. Und auch die Leverkusener Aktivistin Gina Hitsch wird einen Seminarteil bestreiten: Sie engagiert sich seit Jahren gegen Rassismus – und betrachtet dahingehend die Alltagssprache, die eben auch in der Kunstvermittlung eine Rolle spielt.   

Lernen vor Ort ist besser als reine Theorie

Riemenschnitter selbst, das betont sie, habe zur Zeit ihres Studiums und ihrer Ausbildung gemerkt, wie wichtig es sei, sich nicht nur in Bücher und theoretische Gefilde zu vertiefen, um etwas über die Vermittlung von Kunst zu lernen, sondern dass genau das am besten vor Ort, in einem Museum, funktioniert. Das nun begonnene Seminar bestreitet sie gemeinsam mit der Professorin Dr. Ulli Seegers von Heinrich-Heine-Uni, die diese Zusammenarbeit als „Glücksfall“ ansieht.

Übrigens: Nach dem Abschluss des Seminars können und sollen die gut ein Dutzend Teilehmenden Teil des Teams der Kunstvermittlung in Morsbroich werden.

KStA abonnieren