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Auftakt des „Literarischen Sommers“Literaturfest wird erstmals in Leverkusen eröffnet

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Pieter Waterdrinker und Maren Jungclaus lesen auf der Bühne

Pieter Waterdrinker und Maren Jungclaus lesen aus seinem Buch „Monsieur Poubelle oder: Der Mülleimer der Geschichte“

Mit einer Lesung des niederländischen Bestsellerautors Pieter Waterdrinker wurde am Donnerstagabend das deutsch-niederländische Literaturfestival „Literarischer Sommer“ eröffnet.

Eine Premiere und ein Jubiläum:  Zum ersten Mal überhaupt wurde das deutsch-niederländische Literaturfestival „Literarischer Sommer“ in Leverkusen eröffnet. Und gleichzeitig feiert das Generalkonsulat der Niederlande in Düsseldorf in diesem Jahr sein 125-jähriges Bestehen. Hannah Tijmes, Generalkonsulin des Königreichs der Niederlande, betonte in ihrer Begrüßung die ausgezeichneten Beziehungen beider Länder und lobte die Wahl des Auftaktortes: „Besser hätte man es nicht treffen können.“

Wir müssen in einer Zeit, in der Gemeinschaft alles ist, noch enger zusammenwachsen“
Uwe Richrath, Oberbürgermeister der Stadt Leverkusen

Oberbürgermeister Uwe Richrath erinnerte an die besondere Verbindung Leverkusens zu den niederländischen Nachbarn – nicht nur durch die geografische Nähe, sondern auch durch persönliche Geschichten. „Meine Frau hatte früher die niederländische Staatsbürgerschaft, ihre Schwestern haben sie heute noch. Wir müssen in einer Zeit, in der Gemeinschaft alles ist, noch enger zusammenwachsen“, so Richrath. In Leverkusen leben Menschen aus 150 Nationen friedlich zusammen, und das Festival sei ein Zeichen für kulturellen Austausch und Verständigung.

Satirischer Roman mit aktuellem Bezug

Im Mittelpunkt des Abends stand Waterdrinkers Roman „Monsieur Poubelle oder: Der Mülleimer der Geschichte“. Das Buch, das bereits 2016 in den Niederlanden erschien und nun erstmals auf Deutsch vorliegt, greift zahlreiche politische und gesellschaftliche Themen auf, die heute aktueller denn je erscheinen. „Ich musste das Buch als Zeitzeugnis schreiben“, erklärte Waterdrinker.

Festival wächst weiter

Der Roman erzählt die Geschichte eines 35-jährigen Werbefachmanns, der trotz äußerem Erfolg eine innere Leere verspürt und davon träumt, Schriftsteller zu werden. Auf der Suche nach Sinn und Identität reist der Protagonist um die Welt, gerät in politische Wirren – verpackt in eine Mischung aus Ernst, Satire und Witz. Waterdrinker berichtete, viele Erlebnisse selbst gemacht zu haben. „Ich wollte Literatur und Politik immer trennen, aber mit der Literatur kann man Dinge erklären, die öffentlich schwer zu sagen sind.“ Die Lesung, in der drei Abschnitte aus dem Roman präsentiert wurden, fesselte das Publikum und regte zum Nachdenken an.

Maren Jungclaus vom Literaturbüro Düsseldorf, das das Festival begleitet, hob hervor, wie sehr der „Literarische Sommer“ in den vergangenen Jahren gewachsen sei. Das Programm bietet in den kommenden Wochen zahlreiche weitere Veranstaltungen, darunter in Leverkusen eine Gartenlesung am 17. Juli und eine Lesung im Industriemuseum Sensenhammer am 13. August.