Monheim und LeverkusenStädte wollen gemeinsamen Windpark bauen

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Hinten die Kraftwerke Neurath und Frimmersdorf und vorne das Reusrather Windrad

Das ist eines von zwei Windrädern, die in Reusrath an der Leverkusener Stadtgrenze stehen. Im Hintergrund sind die Kohlekraftwerke von Neurath und Frimmersdorf zu sehen.

Monheim und Leverkusen wollen bei der Windenergie zusammenarbeiten und einen gemeinsamen Windpark bauen: An der Stadtgrenze in Hitdorf.

Woanders drehen sich die Windräder seit Jahren oder Jahrzehnten und erzeugen Strom ohne CO₂ hinterlassen. Das ist auch oberbrgermeister Uwe Richrath aufgefallen, erzählt er auf einer Pressekonferenz auf einem freien Feld an der Monheimer Stadtgrenze.  interkommunalen Windpark mit hochmodernen Windkraftanlagen entlang der Stadtgrenze Leverkusen und Monheim bauen. Damit will man die Energieversorgung und die wirtschaftliche Stabilität der beiden Städte auch in Zukunft sichern.

Windenergie: Kampagne wegen der Akzeptanz

Zurzeit läuft im Vorgriff auf noch ausstehende Prüfungen und politische Beschlüsse ein Vor-Ort-Termin mit Leverkusens Oberbürgermeister Uwe Richrath und Monheims Bürgermeister Daniel Zimmermann gemeinsam mit Vertretern der Energieversorgungsunternehmen EVL und Mega. Eine öffentliche Bürgerinformation soll es in den kommenden Wochen geben. Mögliche gemeinsame Windrad-Standorte sollen der Öffentlichkeit vorgestellt und erläutert werden. Eine umfassende Kampagne zur Information und Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern sei in Vorbereitung. Man rechnet wohl mit Widerspruch, wie meistens bei solchen Vorhaben.

Beide Städte wollen die Windräder über Tochtergesellschaften künftig  selbst betreiben. Der erzeugte Strom wird lokale Abnehmer finden. Die Anlagen werden zwar auf freiem Feld gebaut, aber sie stehen immer noch im Ballungsraum mit vielen energiehungrigen Betrieben und vielen Menschen, die Energie benötigten, schreibt die Verwaltung.

Das Bündnis steht anderen Städten offen

Das gemeinsame Vorhaben und Bündnis stehe für andere Nachbarkommunen noch offen. Damit wollen beide Städte einen Schritt in Richtung Klimaneutralität machen, den sie sich in Leverkusen fürs Jahr 2033 und in Monheim für 2035 zum Ziel gesetzt haben. Beide Städte wollen sich unabhängiger von teuren Energieimporten machen, die Mobilität und den Betrieb von Wärmepumpen selbst elektrisieren und ihre heimischen Wirtschaftsunternehmen stärken. In beiden Städten stehen dabei noch wichtige politische Beschlüsse an. Die grundsätzliche Machbarkeit wurde aber schon geprüft.

Das erste Windrad könnte bereits Mitte 2026 in Betrieb genommen werden, also in drei Jahren. Vorher wird das Projekt ein europaweites Ausschreibungsverfahren sowie das gesetzliche Genehmigungsverfahren nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz durchlaufen. Die Anlagen werden im Umland deutlich zu sehen sein. Geplant sind sie jedoch dort, wo bereits heute große Infrastrukturen wie Autobahn- und Stromtrassen existieren. Weder in Leverkusen noch in Monheim gibt es bislang Windkrafträder.

Allerdings stehen an der nördlichen Stadtgrenze von Leverkusen, in Langenfeld-Reusrath, zwei Windkraftanlagen. Kürzlich stellte das Landesamt für Umwelt- und Naturschutz (Lanuv) in Abkehr von seiner bisherigen Haltung eine drei Hektar große Fläche direkt am Rhein zwischen den Stadtteilen Wiesdorf und Rheindorf als Potenzialgebiet für den Bau von Windrädern vor. 

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