Nachruf„Stadt-Anzeiger“-Redakteur Thomas Esch ist tot

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Thomas Esch

Leverkusen – Seiner Heimatstadt war er von Herzen verbunden, die Kommunalpolitik und die Stadtentwicklung hat er journalistisch Jahrzehnte lang mit kritischem Engagement und kenntnisreich begleitet, der Geschichte Leverkusens und den Geschichten der Menschen, die hier leben, widmete er sich mit Hinwendung. Und auch im vorgezogenen Ruhestand hat er die Geschehnisse im Ort wachsam verfolgt und das Gespräch mit Politikern und Entscheidungsträgern gepflegt. Am Dienstag ist Thomas Esch, der frühere stellvertretende Leiter der Redaktion Leverkusen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ völlig unerwartet plötzlich verstorben. Er war erst 61 Jahre alt. 

Aufgewachsen ist Esch in Wiesdorf. Sein Elternhaus stand in der Bayer-Kolonie an der Clemens-Winkler-Straße. Schon früh entdeckte er auch seine Liebe zum Karneval. Er war Kinderprinz und bewahrte die Erinnerung daran bis zum letzten Tag seiner Arbeit bei der Zeitung: Über seinem Schreibtisch hing der Nachdruck einer Zeitungsseite.

Abi in Opladen

1978 hatte Thomas Esch das Abitur am Landrat-Lucas-Gymnasium in Opladen abgelegt. Und nach dem Studium an der Universität zu Köln begann er seine Berufslaufbahn als Redakteur, zunächst in der damaligen Lokalredaktion der „Kölnischen Rundschau“. Als diese geschlossen wurde, kam er im Dezember 1998 als stellvertretender Redaktionsleiter zum „Leverkusener Anzeiger“, für den er bis Ende 2014 aus der Stadt berichtete.

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Aus seinem Büro am Friedrich-Ebert-Platz, wo die Redaktion noch heute ihren Sitz hat, hatte Esch das Rathaus im Blick, in dem er viele Sitzungsabende und Pressekonferenzen verbrachte. Neben Reisen galt seine Liebe dem Handball. Beim TuS Rheindorf hat er früher ebenso wie sein 2018 verstorbener Bruder selbst gespielt. 2019 hat Thomas Esch geheiratet. In der Villa Wuppermann in Schlebusch, die wie sein Wohnort auf Gut Steinbüchel Zeuge der Stadtgeschichte ist.

Ein Mann des Ausgleichs

Die Kolleginnen und Kollegen schätzten sein ausgleichendes Wesen; Thomas Esch war immer mehr als „nur“ ein Vize-Chef. Persönliche Courage bewies er, als im Museum Schloss Morsbroich eine lebhaft diskutierte Foto-Ausstellung eröffnet wurde, die der „Leverkusener Anzeiger“ im Januar 2000 mit Arbeiten seiner Fotografen organisiert hatte: Zur Begrüßung stellte er im großen gesellschaftlichen Rahmen seinen „Freund und Lebenspartner“ vor.

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