Streit um Leverkusens WohnungsgesellschaftRichrath riet, Anwälte hinzuzuziehen

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Die Verhandler im WGL-Aufsichtsrat waren optimistischer als Wolfgang Mues, dass ein neuer Vertrag mit dem Geschäftsführer zustande kommen würde.

Leverkusen – Uwe Richrath sah keine Chance, in die schleppenden Vertragsverhandlungen mit WGL-Chef Wolfgang Mues einzugreifen. Und Stefan Baake, der dem Aufsichtsrat der städtischen Wohnungsgesellschaft vorsitzt, war „optimistisch, dass es zu einer Vereinbarung mit Herrn Mues hätte kommen können“. Das sagte Baake am Donnerstag. Gemeinsam mit seinem Stellvertreter Bernhard Miesen habe er Mues einen Vertrag mit der zuvor vom Stadtrat beschlossenen, verkürzten Laufzeit vorgelegt. Die Offerte habe „verbesserte Konditionen, die im Rahmen der Vorgaben des Rates lagen“, enthalten. „Ich glaube, dass der Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 23. März dem so zugestimmt hätte. Dann hätte der neue Vertrag schnell unterzeichnet werden können“, ergänzte Baake.

Dazu kam es aber nicht mehr: Mues hatte in den Vertragsverhandlungen so wenig Fortschritt gesehen, dass er die Reißleine gezogen und der am Anfang der Gespräche ausgesprochenen Kündigung formell widersprochen hatte. Das ging, weil darin das Lebensalter von Mues als Kündigungsgrund auftauchte. Das ist diskriminierend und deshalb juristisch anfechtbar.

Harsche Reaktion im Rat

Die Reaktion auf Mues’ Brief fiel indes harsch aus: Am Montag beschloss der Stadtrat auf Antrag der Grünen, denen Baake angehört, die Vertragsverhandlungen mit Mues abzubrechen. Das ging über den Vorschlag des Oberbürgermeisters hinaus, der empfohlen hatte, Anwälte in die offenbar festgefahrenen Gespräche mit dem WGL-Chef einzuschalten und so doch noch zu einem Ergebnis zu kommen. Direkte Eingriffsmöglichkeiten in die Verhandlungen habe er nicht, unterstrich Richrath am Donnerstag. Darauf hatte Mues aber gesetzt, als er den OB nach eigenen Angaben im Vorhinein über seinen Einspruch gegen die Kündigung informiert hatte. Schließlich gab es ein lange währendes Vertrauensverhältnis.

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Ursache für die Probleme bei der unter Mues wirtschaftlich wie produktiv überaus erfolgreichen WGL ist die politische Initiative, den Geschäftsführer nicht über sein Rentenalter hinaus zu beschäftigen.

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