Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

SommerfestLeverkusen feiert vegane Ernährung – auch fleischlose Hundeernährung Thema

Lesezeit 2 Minuten

Dass auch Burger-Liebhaber Gefallen an fleischlosen Köstlichkeiten haben können, wurde eindrucksvoll und üppig unter Beweis gestellt.

Leverkusen – Die fleischfreie Community findet auch in Leverkusen immer mehr Mitglieder – Interessierte besuchten am Sonntag das bereits zum fünften Mal stattfindende vegane Sommerfest. Von tierischen Produkten war auf dem Außengelände des Kulturausbesserungswerks (KAW) in Opladen keine Spur zu sehen. Ausschließlich pflanzliche Lebensmittel, Kosmetika und aus Baumwolle hergestellte Kleidungsstücke wurden von den knapp 30 Ausstellern angeboten. Die von den Besuchern mitgebrachten Teller wurden mit Gemüse und Obst bestückt. Laut Veranstalterin Tessa Schlick wolle man mit der „Bring-your-own“-Aktion Plastikmüll vermeiden und das nachhaltige Bewusstsein stärken.

Einen Vortrag über fleischfreie Ernährung hielt Ernährungsberater und Veganer Dirk Meyer. Während seines Vortrags erzählte der sportliche Lebensmittelwissenschaftler von seiner anfänglichen Verbissenheit und dem schwierigen Schritt in ein veganes Leben: „Ich habe zu Beginn meiner Ernährungsumstellung gedacht, dass ich meine Muskeln eintauschen müsste. Heute weiß ich, dass diese Annahme falsch war und ich auch ohne tierische Produkte Muskelmasse aufbauen kann.“

Auch über vegane Hunde-Ernährung wurde informiert. „Mit den Vorträgen wollen wir Vorurteile aus der Welt schaffen“, erklärte Veranstalterin Tessa Schlick. Besonders der Straßenaktivismus wurde aufgrund der aktuellen „Öko-Bewegung“ stark thematisiert. „Aktivismus und die vegane Lebensweise gehören in der heutigen Zeit einfach zusammen“, sagte Tessa Schlick. Die Stände der Tieraktivisten, darunter die „Tierbefreier Bochum“, die Gruppen „Siegen Animal Save“ und „Animal Rights March Köln“, zeigten Bilder von Nutztieren in Mastbetrieben, um über die alarmierenden Zustände zu informieren.

In und um das Kulturausbesserungswerk in Opladen waren die Stände mit diversen Angeboten an veganen Lebensmitteln am Sonntag aufgebaut.

Viele der anwesenden Tieraktivisten waren an der Besetzung eines niederländischen Schweinemastbetriebs beteiligt. Während der zehnstündigen Aktion forderten die Beteiligten die Freilassung der Tiere. „Man merkt, dass ein Umdenken stattfindet und vor allem junge Leute wieder vermehrt auf die Straße gehen. Wir Veganer sind nicht mehr die Freaks, die toleriert werden müssen“, so Schlick.

Auch der Musiker Seimi Rowan war an der Besetzung beteiligt. Der Singer-Songwriter und Vollblutaktivist war am Sonntag zum Musizieren vorbeigekommen. Die vegane Gemeinschaft ist über die Landesgrenzen hinaus gut miteinander vernetzt, was auch veganen Unternehmen aus Leverkusen zugutekommt. Den fleischfreien Cateringservice „Die grüne Finca“ gibt es seit September letzten Jahres. Fusionsköchin Claudia Hartmann erzählte über die Anfänge ihrer Selbstständigkeit: „Der sich derzeit gründende Verein »Le Vegan« machte die Community mittels Mundpropaganda auf mich aufmerksam. Heute bestellen auch omnivore Menschen ihr Essen bei mir.“

Besucherin Ina Juber ist keine Veganerin, doch ziemlich interessiert an der fleischfreien Küche und nachhaltigen Produkten: „Durch solche Veranstaltungen werden die Leverkusener für nachhaltige Themen sensibilisiert. Ich für meinen Teil versuche, die nächsten vier Wochen auf Fleisch und tierische Produkte zu verzichten.“

In und um das Kulturausbesserungswerk in Opladen waren die Stände mit diversen Angeboten an veganen Lebensmitteln am Sonntag aufgebaut.