Jürgen Berresheim zeigte, was das Löschfahrzeug „Panther“ vom Flughafen so alles kann.
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Loope – Schrillte früher der Alarm, so stürzten die Kräfte des Looper Löschzugs in die Fahrzeughalle und sprangen dort in die Einsatzkleidung, nicht selten standen sie sich dabei aber auf den Füßen. Das ist vorbei: Zum 112. Geburtstag konnte die Einheit der Freiwilligen Wehr am Wochenende ihr Gerätehaus an der Bruchstraße wieder in Betrieb nehmen. Etwas weniger als eine Million Euro hat der Um- und Ausbau des vorhandenen Hauses nach Angaben von Architekt Frank Reuter, selbst Feuerwehrmann, gekostet.
Erster Spatenstich war im März vergangenen Jahres. Danach wurde der vorhandene Sozialtrakt um ein Geschoss erhöht, die Halle mit zwei Stellplätzen um einen Unterstand für ein neues Fahrzeug sowie für ein Rettungsboot erweitert. Neu ist auch ein Hochregallager, das viel Stauraum bietet. Fast 600 Quadratmeter stehen dem Löschzug nun zur Verfügung, fast doppelt so viel wie früher.
Engelskirchener Wehr voller Stolz
„Und kein Fahrzeug muss mehr draußen stehen“, betont Thomas Reiter, Sprecher der Engelskirchener Wehr und selbst aktiv in Loope. Er erinnerte sich an Einsätze im Winter: „Der Wagen, der draußen stand, musste nicht selten erst mal enteist werden.“ Eingezogen ist die Einheit in das Gerätehaus übrigens am 24. September 1989. Davor wiederum hatten zwei Garagen als Stützpunkt gedient, und Schulungen wurden in den Räumen einer nahen Wäscherei vorgenommen. Zuletzt, während der Bauzeit, lebten die Looper sozusagen aus Überseecontainern und mussten mobile Toiletten benutzen.
Mit vielen Gästen und ganz viel Musik feierte der Löschzug Loope sein Gerätehaus.
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Gestern übergab Engelskirchens Bürgermeister Dr. Gero Karthaus den Schlüssel an Löschgruppenführer Manuel Zarges. Zuvor hatte der Rathauschef emsig gereimt. Und das nicht ohne Grund: Mit dem „Tuppes vum Land“, Jörg Runge, hatte sich die Wehr einen echten Looper als Festredner eingeladen, der sich prompt als Fan des Drachen Grisu ebenso erwies wie als Fan der Feuerwehr an sich.
Dickes Lob vom Looper Büttenredner
„Bei der Feuerwehr ist man nicht nebenbei, sondern 52 Wochen im Jahr, 365 Tage und rund um die Uhr“, zollte der sonst reimende Büttenredner den Ehrenamtlern ein dickes Lob in fließender Prosa. Am Samstagabend hatten bereits die Bands The Höösch und Tacheles der Löschgruppe und rund 650 Musikfreunden am Gerätehaus mächtig eingeheizt.
Dort ist noch nicht alles ganz fertig. Ein Anstrich fehle noch, auch gebe es ein paar Pflasterarbeiten, zählt Oberbrandmeister Reiter auf. Gute 900 Stunden, so schätzt er, habe die Löschgruppe selbst in die Bauarbeiten investiert. Grund für die Enge dort war übrigens auch, dass die Looper Einheit in den vergangenen Jahren kräftig gewachsen ist: Von 16 aktiven Mitgliedern im Jahr 2001 auf heute 36 aktive Kräfte.
Während diese ihre neue Unterkunft vorführten, zeigten die Kameraden und andere Einsatzgruppen, etwa vom Technischen Hilfswerk, im Ort, was sie drauf haben: Am Aggerufer stand zudem das Löschfahrzeug „Panther“ vom Flughafen Köln/Bonn und schoss Fontänen. Gesteuert wird es von Brandinspektor Jürgen Berresheim, der nicht nur am Airport Dienststunden leistet, sondern in Loope ebenfalls zu Einsätzen ausrückt.