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Geständnisse abgelegtVier falschen Polizisten wird am Landgericht Köln der Prozess gemacht

Lesezeit 2 Minuten
Ein Schild weist auf das Landgericht Köln hin.

Verhandelt wird am Landgericht in Köln. 

Die Angeklagten hatten bereits am ersten Verhandlungstag Geständnisse abgelegt. Sie schlugen mit ihrer Betrugsmasche auch in Oberberg zu.

Vor dem Kölner Landgericht sind seit vergangener Woche vier junge Männer im Alter zwischen 23 und 24 Jahren angeklagt, von Juni bis August 2022 als Logistiker und Abholer bei der Betrugsmasche „falscher Polizist am Telefon“ mitgewirkt und so Senioren um ihr Erspartes geprellt zu haben. Die Angeklagten hatten bereits am ersten Verhandlungstag Geständnisse abgelegt.

Bei der Betrugsmasche geben sich Anrufer als Polizisten oder Staatsanwälte aus und suggerieren ihren Opfern durch geschickte Gesprächsführung, sie befänden sich im Fadenkreuz einer Diebesbande. Weiter spiegeln die Täter ihren Opfern vor, dass Vermögen und Wertsachen bei der Polizei sicherer wären und veranlassen ihre Opfer, die Werte der Polizei zu übergeben.

Täter wickelten die Opfer mit Lügengeschichten ein

Neben einer damals 73-jährigen Seniorin aus Lindlar, die von den Betrügern um rund 113.000 Euro geprellt wurde, wurden auch ein Ehepaar aus Wenden sowie ein Mann aus Plettenberg Opfer. Der mittlerweile 71-Jährige aus Plettenberg hat am Dienstag vor Gericht geschildert, wie geschickt die Täter vorgingen und ihn mit Lügengeschichten einwickelten.

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Ein „Kommissar Müller aus Köln“ habe ihn telefonisch vor einer Bande Krimineller gewarnt, die an seine Ersparnisse wolle. „Ich hatte wirklich Angst – um mein Geld, aber auch persönlich, dass da Kriminelle bei mir ins Haus kommen könnten“, sagte der 71-Jährige im Zeugenstand. Darum habe er auch alles getan, was ihm der Kommissar geraten habe. Er habe von dem Geld Gold gekauft.

Dann habe es geheißen, die Sparkassenmitarbeiter arbeiten mit den Kriminellen zusammen, das Gold sei in der Bank nicht sicher. Also habe er, wie von dem falschen Kommissar geraten, das Gold nach Hause geholt. Doch dann habe der Verdacht bestanden, kriminelle Sparkassenmitarbeiter könnten das Geld gegen Falschgold ausgetauscht haben. Also habe er die Barren zu Prüfzwecken an einen Mitarbeiter des Kommissars übergeben sollen.

Bei dem Kollegen handelte es sich um einen der Angeklagten. Der 71-Jährige sagte, er habe nach der Übergabe nochmal versucht, den Kommissar zu erreichen. „Aber die Nummer war tot“, sagte der 71-Jährige. „Da gingen bei mir die Lichter an und ich habe gedacht: Was hast du jetzt wieder gemacht?“ Der Prozess wird fortgesetzt.