3G statt 2GLockerungen in der Gastronomie sorgen in Rhein-Erft für Verunsicherung

Lesezeit 3 Minuten
Nach wie vor müssen Gäste, wie hier in der „Kulisse“, einen Nachweis vorzeigen.

Nach wie vor müssen Gäste, wie hier in der „Kulisse“, einen Nachweis vorzeigen.

Rhein-Erft-Kreis – Recht geräuschlos ist in der Gastronomie die 2G-Regel in der vergangenen Woche gefallen. Fast überall gilt seit gut einer Woche 3G, das heißt, dass auch wieder Ungeimpfte mit negativem Test ins Restaurant dürfen. Nach wie vor zeigen jedoch die meisten Gäste schon beim Betreten der Lokale unaufgefordert ihre Impfnachweise.

„Bisher hat uns in der vergangenen Woche kein Kunde einen Negativtest vorgelegt“, erklärte zum Beispiel Roberto Mannarino von der italienischen Eisdiele „Bella Italia“ in Brühl. Am vergangenen Wochenende war in seiner Außengastronomie zeitweise nicht ein einziger freier Platz mehr zu haben.

Rhein-Erft-Kreis: Gäste sind verunsichert

„Es ist das fast normale Leben“, sagte er erfreut. Auslöser dafür ist seiner Meinung nach jedoch nicht die weitere Lockerung, sondern das sonnige Frühlingswetter. Das kann auch Beate Hellwig von der „Kulisse“ in Wesseling bestätigen.

Die Gäste kämen teils ganz gezielt, um auf der Außenterrasse Platz zu nehmen. Öfter komme es auch vor, dass Gäste bei ihr anriefen, um nach den geltenden Corona-Schutzverordnungen zu fragen. „Da gibt es zurzeit noch eine große Verunsicherung“, erklärte sie.

Sonniges Frühlingswetter lockt Menschen in die Innenstadt

Auch im Speiselokal von Gastronom Raffaele Casanova in Brühl hat sich die erneute Lockerung der Corona-Schutzverordnung bisher kaum bemerkbar gemacht. „Wohl aber stellen wir fest, dass das schöne Wetter wieder mehr Menschen in die Innenstadt lockt“, sagte er.

Ob 2G- oder 3G-Regel, für David Stemplin (r.), seine Familie und Freunde aus Essen ändert sich beim Lokalbesuch nichts.

Ob 2G- oder 3G-Regel, für David Stemplin (r.), seine Familie und Freunde aus Essen ändert sich beim Lokalbesuch nichts.

Auf weiterhin sonniges Frühlingswetter setzt deswegen auch Bianca Joosten, Inhaberin des Restaurants „Roy’s Gambrinus“ in Erftstadt-Lechenich. Auswirkung der Corona-Lockerung hat auch sie bisher kaum bemerkt. „Die meisten unserer Gäste sind ohnehin längst durchgeimpft und halten ihre Ausweise schon freiwillig parat, bevor sie ins Restaurant kommen“, sagte sie.

Gastwirte  in Rhein-Erft wünschen sich Ende der Kontrollen

Gleiches berichtete Corinna Hauenstein vom „Café Goldig“ in Hürth. Maximal ein oder zwei Gäste hätten ihr in der vergangenen Woche einen Negativtest vorgelegt. Die allermeisten ihrer Kunden seien geimpft. „Eine spürbare Änderung und Verbesserung wäre es für uns Gastronomen, wenn die Kontrollen ganz wegfallen würden“, erklärte sie. Das spare dann Zeit.

„Langsam entspannt sich die Lage“, stellte Andreas Weyrauch vom Restaurant „Wunderbar“ in Kerpen-Balkhausen fest. Doch das ganze Verordnungswirrwarr verunsichere die Gäste zusehends. Er müsse öfter schon mal helfen und die Bestimmungen erläutern.

„Diese Lockerung kommt eigentlich zur falschen Zeit“

Wenig Zustimmung findet die Corona-Lockerung hingegen bei der Brühlerin und zweifachen Mutter Miriam. Mit der ganzen Familie war sie am Samstag ein Eis essen. „Diese Lockerung kommt eigentlich zur falschen Zeit“, kritisierte sie und wies in diesem Zusammenhang auf die aktuell in die Höhe schnellenden Inzidenzwerte hin.

Das könnte Sie auch interessieren:

Ob 2G oder 3G ist hingegen Monika Krok egal: „Noch haben wir einfach noch nicht die Freiheiten zurück, die wir vor der Pandemie hatten“, sagte sie, als sie in der Außengastronomie in Brühl mit Freunden beim Mittagsessen saß. Sie hofft deswegen, dass bald alle Einschränkungen fallen.

KStA abonnieren