Hürth-Efferen – Annette Grewe, geborene Börs, stammt aus Köln-Sülz. Hier lernte sie auch den Mann ihres Lebens kennen. Nach der Schule machte die heute 79-Jährige eine kaufmännische Ausbildung in der Textilbranche.
Den Weg nach Köln-Sülz fand Dietrich Grewe (85) durch seinen Vater. Die Familie lebte in Bielefeld, wo der Vater eine Bäckerei hatte und der Sohn den Beruf des Konditors erlernte. „Die Prüfung schloss ich mit einer Eins ab“, sagt Dietrich Grewe stolz. Doch 1957 wurde der Laden aufgegeben und die Familie zog nach Sülz, Vater und Sohn fanden eine Anstellung bei der Schokoladenfabrik Stollwerck.
„Mit dem Motorroller war man bei den Mädchen sehr beliebt“
Die Grewes hatten einen ausgebildeten Schäferhund und wurden auch in Köln Mitglied in einem Verein. Bei einer Vereinsfeier in der Gaststätte „Kurkölner“ an der Berrenrather Straße lernte der junge Konditor 1957 die 16-jährige Annette Börs kennen, die an dem Abend zur Rosenkönigin gewählt wurde. Er forderte sie zum Tanz auf und der Funke sprang über. Fortan gingen die beiden mit seiner Vespa auf Tour. „Mit dem Motorroller war man bei den Mädchen sehr beliebt“, sagt der Jubilar augenzwinkernd. Am 28. April 1961 war die Hochzeit in Köln. Die erste Wohnung fand das Paar in Efferen.
Seit 60 Jahren sind Annette und Dietrich Grewe verheiratet.
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Als Innenminister Willi Weyer Anfang der 60er Jahre neue Polizeibeamte suchte, bewarb sich Grewe und wurde genommen. Nach Jahren auf der Straße wechselte er zur Verkehrserziehung, sein Büro war im Kölner Polizeipräsidium, wo er bis zur Pensionierung blieb.
1966 kam der Sohn zur Welt, 1972 zog die Familie in ein Eigenheim in Efferen. Im Polizeisportverein gehörte Dietrich Grewe als Träger des schwarzen Gürtels der Judo-Abteilung an. Annette Grewe spielte Handball beim 1. FC Köln und hatte eine Dauerkarte für die Fußball-Bundesliga. Auch zum Segeln ging die Familie. Auf dem Rursee lag jahrzehntelang ein Kajütboot. Reisen war das größte Hobby des Paars, das auf zwei Weltreisen verweisen kann. Die letzte Tour ging im Frühjahr 2020 zu Beginn der ersten Corona-Welle zu Ende.