NörvenichKerpenerin sieht kaum noch Chancen, die Pläne der Bundeswehr zu verhindern

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Ein Tornado in Nörvenich (Archivbild).

Ein Tornado in Nörvenich (Archivbild).

Kerpen/Nörvenich – Rund 2000 Unterschriften hat Eva-Marie Lüpchen mit anderen gesammelt und Politiker auf ihrem Bio-Bauernhof Gut Onnau nahe dem Fliegerhorst Nörvenich empfangen. Auch hat sie erreicht, dass Anfang Mai der Kerpener Stadtrat einstimmig eine Petition beschlossen hat, die sich gegen die für die Jahre 2022 bis 2026 geplante Verlagerung von Tornado-Kampfjets vom Flughafen Büchel auf den Fliegerhorst Nörvenich richtet. Doch ihr Optimismus, die Pläne der Bundeswehr noch verhindern zu können, ist inzwischen gedämpft.

Mitte Juni seien der Kerpener Bürgermeister Dieter Spürck, der Blatzheimer Ortsvorsteher Klaus Ripp und der Bundestagsabgeordnete Georg Kippels (alle CDU) bei ihr zu Besuch gewesen, berichtet sie: „Herr Kippels hat uns gleich den Wind aus den Segeln genommen. Er hat erzählt, das Verteidigungsministerium hätte auf seine Anfrage nur ganz knapp geantwortet, dass es keine Alternative zur Verlegung gibt.“

Stadt Kerpen leitet Petition erst spät weiter

Auch die Stadt Kerpen geht ihrem Eindruck nach nur zögernd mit dem Problem um: So sei die Anfang Mai beschlossene Petition bis Mitte Juni von der Stadtverwaltung noch nicht an den Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages weitergeleitet worden. Als Begründung habe es geheißen, diese müsse noch überarbeitet und „perfekt“ formuliert werden.

Lüpchen: „Alle wirkten zwar so, als wäre die Tornadoverlegung auch ihnen ein Dorn im Auge, aber der Konsens des Gespräches war, dass man nichts machen kann. Man müsse nun im August mit dem Fliegerhorst ein Treffen anberaumen, um die Flugeinsätze möglichst erträglich zu gestalten.“

Fliegerhorst Nörvenich: Im Spätsommer soll es mehr Gewissheit geben

Sie habe sich dann auch an die Grünen im Bundestag gewandt. Doch auch hier sei die Resonanz enttäuschend gewesen: So habe der Abgeordnete Tobias Lindler, sicherheitspolitischer Sprecher der Grünen, ihr lediglich geschrieben, dass die geplante Verlegung von 24 Tornados vom Fliegerhorst Büchel nach Nörvenich „leider unausweichlich“ sei. Er erwarte nun aber von der Bundeswehr, dass sie transparent über das Fluggeschehen berichte und das Mögliche unternähme, um die Belastung für Bürgerinnen und Bürger zu minimieren. Bestmöglicher Lärmschutz müsse eine Selbstverständlichkeit sein.

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Laut Kippels solle nun im Spätsommer mit dem Geschwader abklärt werden, wie der Flugbetrieb mit den mehr als 20 Eurofightern und den zusätzlichen Tornados so gestaltet werden könne, dass es für die Anwohner erträglich bleibe.

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