Auch für das Bürgerhaus, in dem unter anderem die Spielgruppe „Wibbelmäuse“ untergebracht ist, gibt es eine Entschädigung.
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Kerpen-Manheim – Neun Millionen Euro bekommt die Stadt Kerpen von RWE als Entschädigung für ihre öffentlichen Gebäude und Einrichtungen im Umsiedlungsort Manheim. Diese „Paketlösung“ hatte die Stadtverwaltung mit RWE ausgearbeitet. Der Stadtrat stimmte dem nun zu.
Im Moment befinden sich in Manheim-alt eine Kindertagesstätte, ein Gemeindehaus, ein Feuerwehrgebäude, ein Friedhof mit Halle, zwei Sportplätze, eine Grundschule, ein Jugendzentrum und noch diverse kleinere Hallen, etwa für den Bauhof. Dazu kommt das schon vor über einem Jahr geschlossene Hallenbad.
Hart verhandelt
Laut der Stadtverwaltung habe RWE für alle diese Gebäude und Einrichtungen den aktuellen Verkehrswert ermittelt, noch etwas an Zulagen draufgelegt und schließlich 5,82 Millionen Euro an Entschädigung insgesamt geboten. Da man mit dieser Summe aber nicht die geplante Infrastruktur am neuen Ort hätte bauen können, sei hart über eine höhere Entschädigung verhandelt worden. Schließlich habe man sich auf die neun Millionen Euro geeinigt: Von diesen sollen 800 000 Euro abgezogen werden und in den normalen Etat der Stadt fließen. Damit solle abgegolten werden, dass am Kerpener Gymnasium – also rund zwei Kilometer von Umsiedlungsstandort entfernt – schon ein neues Hallenbad gebaut worden ist, das teilweise auch als Ersatz für das alte Manheimer Bad gesehen werden könne.
Die restlichen 8,2 Millionen Euro sollen auf ein „Projektkonto“ fließen, das ausschließlich für die Finanzierung der sozialen Infrastruktur in Manheim-neu verwendet werden dürfe. So werde sichergestellt werden, dass das Geld nicht für andere Zwecke in Kerpen ausgegeben wird.
Zweifel, ob Geld reicht
Mit den 8,2 Millionen Euro sollen nun in Manheim-neu ein Friedhof mit Halle, eine Kindertagesstätte mit U-3-Betreuung, ein Bürgerzentrum mit Jugendzentrum, ein Sportplatz, ein Gemeindezentrum und ein Feuerwehrgebäude errichtet werden. Das Geld soll von RWE in mehreren Raten an die Stadt überwiesen werden – entsprechend der Zeitplanung für die zu bauenden Objekte. So soll noch in diesem Jahr der Friedhof mit Halle angelegt werden. Nächstes Jahr soll der Kindergarten fertig sein, 2015/16 das Bürgerzentrum. Als Letztes steht 2017/18 das Feuerwehrgerätehaus an.
Auch der Manheimer Bürgerbeirat ist für die Paketlösung, sagte Vorsitzender Wilhelm Lambertz. Er hat aber Zweifel, ob die 8,2 Millionen Euro für alle die geplanten Einrichtungen ausreichen wird. „Das wird sehr eng. Es wäre fatal, wenn am Ende kein Geld mehr da ist und den Letzten die Hunde beißen.“