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Windeck-Au - LimburgDeutsche Bahn investiert in Geschwindigkeit

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Die Oberwesterwaldbahn soll schneller befahren werden können. Die Deutsche Bahn investiert wie hier bei Marienthal.

Rhein-Sieg-Kreis – Mit ihren beiden Haltepunkten Windeck-Au und -Geilhausen ist die Oberwesterwaldbahn hinter der Sieg- und der Rheinstrecke und vor der Oberbergbahn in Lohmar-Honrath die drittwichtigste Strecke im Kreis.

Just in dieser und der kommenden Woche hat die Deutsche Bahn die Verbindung von Au über den Westerwald nach Limburg wieder für zwei Wochen weitgehend freigegeben. Weil die DB die Strecke fit für die Zukunft machen will, ist sie den übrigen Sommer über gesperrt.

Normalerweise verbindet die Regionalbahn 90 der Hessischen Landesbahn über die zweigleisige Siegtalstrecke und die weitgehend eingleisige Oberwesterwaldbahn Siegen über Au, Altenkirchen und Westerburg mit Limburg an der Lahn. Die Züge brauchen für die etwa 115 Kilometer lange Strecke rund zweidreiviertel Stunden.

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Investiert werde vor allem in die Geschwindigkeit, berichtete ein Sprecher der Deutschen Bahn aus Düsseldorf. Bis Ende 2023 sollen die Züge zwischen Au und Breitscheidt 80 statt 60 Kilometer pro Stunde und zwischen Breitscheidt und Altenkirchen sogar 90 Kilometer pro Stunde fahren können.

Das Stellwerk Breitscheidt wird erneuert

Im Bahnhof Breitscheidt selbst werde die Geschwindigkeit von 40 auf 60 Kilometer pro Stunde erhöht. So soll die Verbindung Limburg-Au-Siegen, die die Regionalbahn 90 alle zwei Stunden bedient, leistungsfähiger werden. Fahrzeiten sollen verkürzt und auf den Rheinland-Pfalz-Takt abgestimmt werden.

Ein wichtiger Baustein des Projektes ist das Stellwerk Breitscheidt. Es wird erneuert und soll Ende 2023 in Betrieb genommen werden. Aktuell werde in Breitscheidt auch ein Bahnübergang erneuert, teilt die DB mit. Dort kreuzen die Züge, wie es im Bahnjargon heißt, das heißt, entgegenkommende Züge begegnen sich.

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Finanziert wird die Modernisierung der Oberwesterwaldbahn aus der „Leistungs- und Finanzierungsvereinbarung zwischen dem Bund und seinen Eisenbahn-Infrastrukturunternehmen, DB Netz, DB Station&Service und DB Energie. Der derzeitige Abschnitt schlage mit rund sechs Millionen Euro zu Buche. Laut Medienberichten wurde vor Jahren bereits eine ähnlich hohe Summe in die Bahnstrecke gesteckt.

Die Oberwesterwaldbahn

Entstanden ist die Oberwesterwaldbahn im 19. Jahrhundert aus der Idee, die beiden Hansestädte Köln und Frankfurt auf möglichst direktem Weg zu verbinden. Ähnliche Überlegungen haben zum Bau der Autobahn 3 und der ICE-Strecke geführt.

Die Oberwesterwaldbahn wurde seinerzeit aber hinter den Bau der Rheintalstrecke zurückgestellt. Allen Stilllegungsgerüchten zum Trotz überstand die Verbindung Au-Limburg auch die späten Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts.

Moderne Dieseltriebwagen übernahmen schließlich den Betrieb. Anfang des 21. Jahrhunderts wurde die ursprünglich an der Sieg endende Verbindung Limburg-Au mit dem RB 90 dann sogar über die Siegtalstrecke bis Siegen fortgeführt. (sp)