Die AfD reagiert mit Spott auf die Tweets anderer Parteien zum Beginn des Fastenmonats Ramadan. Das wiederum sorgt für massive Kritik.
Spöttisches Video„Schämt ihr euch für gar nichts?“: Empörung über Ramadan-Tweet der AfD

Schiiten nehmen während des heiligen Monats Ramadan an Gebeten im Schrein von Imam Ali in Nadschaf, Irak, teil.
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Zu Beginn des Fastenmonats wünschten am Donnerstag zahlreiche Politikerinnen und Politiker sowie Parteien den Musliminnen und Muslimen in Deutschland einen gesegneten Ramadan – Bundeskanzler Olaf Scholz bei Twitter auch auf Türkisch und Arabisch. Die AfD wiederum reagierte darauf mit einem eigenen, spöttischen Twitter-Video, das für scharfe Kritik sorgt.
In dem Clip sind Screenshots der von CDU, SPD, FDP und Linken veröffentlichten Nachrichten zusammengeschnitten, auch Ramadan-Posts unter anderem von Innenministerin Nancy Faeser oder der Berliner SPD‑Politikerin Sawsan Chebli werden darin gezeigt. Das Video endet mit den Worten „Wir wünschen ALLEN Bürgern in Deutschland einen schönen Donnerstag!“, gefolgt vom AfD-Logo.
AfD schockiert mit Twitter-Post
Das Video und seine offensichtliche Intention – Stimmungsmache gegen Muslime – stößt auf scharfe Kritik: „Die #noAfD im Intoleranz-Dauermodus: Religionsfreiheit nur für die eigene Religion, Gefühle Andersgläubiger werden munter mit Füßen getreten. Einfach übel, die #AfD. Christlich ist sowas übrigens auch nicht“, schrieb der CDU-Bundestagsabgeordnete Matthias Hauer. Sein CSU‑Bundestagskollege Florian Hahn kommentierte das Video mit den Worten: „Schämt ihr euch eigentlich für gar nichts?“
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Der Politikwissenschaftler und Publizist Peter R. Neumann schrieb zu dem Video: „AfD erinnert uns, warum sie kein Demokrat jemals akzeptieren kann.“ Und Dario Schramm, ehemaliger Generalsekretär der Bundesschülerkonferenz, kommentierte: „Die ekelhafteste Partei in diesem Land.“
Doch nicht nur der offizielle AfD-Parteiaccount, auch Alice Weidel, Fraktionsvorsitzende der AfD im Bundestag, griff die Ramadan-Wünsche auf. Bei Twitter postet sie einen Screenshot der Scholz-Tweets auf Türkisch und Arabisch und schrieb dazu: „Betrachtet man sich die Accounts von Regierung & Ministerien, scheint deutsch als Amtssprache inzwischen abgelöst zu sein, während man sich mit Dingen beschäftigt, die weder mit unserem Land noch unserer Kultur irgendetwas zu tun haben.“
Was Weidel ihren Followerinnen und Followern verschwieg: Die Wünsche zum Ramadan hatte Scholz zusätzlich auch auf Deutsch verfasst. Während des Ramadan verzichten gläubige Muslime zwischen Sonnenauf- und ‑untergang auf Essen und Trinken. (rnd)