„Rhein Ruhr City Initiative“Olympia-Bewerbung für 2032 gewinnt Profil

Lesezeit 3 Minuten
Olympia NRW

Michael Mronz, der Begründer der Initiative «Rhein Ruhr City 2032» (l), und Armin Laschet (CDU), Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, beantworten die Fragen von Journalisten.

Düsseldorf – Die Bewerbung der „Rhein Ruhr City-Initiative“ um die Olympischen Spiele im Jahr 2032 nimmt konkrete Formen an. Initiator Michael Mronz stellte in Düsseldorf ein 182 Seiten umfassendes Konzept vor, das die Potenziale der Region verdeutlicht.

„Mehr als 80 Prozent der benötigten Sportstätten und Veranstaltungsorte sind heute schon an den 14 Standorten vorhanden“, sagt Mronz. Rund 640 000 Zuschauer könnten zeitgleich in den derzeit vorhandenen Stadien Platz nehmen. Dies sei ein „einmaliger Standortvorteil in Europa“. Unter anderem wären die Stadien in Bochum, Dortmund. Duisburg, Düsseldorf, Essen, Köln und Leverkusen als Austragungsorte vorgesehen. In der Gelsenkirchener Arena könnten Schwimmwettbewerbe vor 50 000 Zuschauern ausgetragen werden.

Ob zusätzlich ein neues Olympiastadion gebaut werden müsste, steht noch nicht fest. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) sagte, für eine erfolgreiche Bewerbung müsse auch der „nachhaltige Nutzen für die Menschen im Mittelpunkt stehen – fernab jeder Gigantomanie.“ Die Vertreter der beteiligten 14 Kommunen an Rhein und Ruhr sehen die Chancen für eine Bewerbung optimistisch. Anders als in Hamburg und München, wo sich die Bevölkerung in Abstimmungen gegen die Ausrichtung der Wettbewerbe entschieden hatte, gebe es in Nordrhein-Westfalen eine positive Grundstimmung, hieß es.

Alles zum Thema Armin Laschet

IOC entscheidet erst 2025

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker betonte, ohne den Rückhalt der Bevölkerung würden die Pläne scheitern. „Voraussetzung für eine Bewerbung ist für mich ein klares Ja der Kölnerinnen und Kölner“, sagte die Politikerin. Die NRW-Grünen hatten sich bereits für ein landesweites Referendum ausgesprochen. Ob eine Volksbefragung allerdings notwendig ist, steht derzeit noch in den Sternen. Bislang hat der Deutsche Olympische Sportbund noch nicht einmal entschieden, ob sich Deutschland für die Austragung des Großereignisses im Jahr 2032 bewerben wird. Sollte dies so kommen, müsste sich „Rhein Ruhr City“ womöglich zunächst gegen andere Regionen in Deutschland durchsetzen. Ob die Sommerspiele 2032 nach Europa vergeben werden, hängt eng damit zusammen, wo zuvor die Winterspiele stattfinden. Erst im Jahr 2025 wird das IOC den Gastgeber der Sommerspiele 2032 bestimmen.

Wegen dieser Unwägbarkeiten geht es Initiator Mronz jetzt zunächst darum, ein Zeichen zu setzen. NRW sei „fit“ für die Olympischen Spiele. Das Projekt könnte Investitionen in Kernthemen der Zukunft wie vernetzte Mobilität und Digitalisierung erheblich beschleunigen.

Mobilitätskongress in Aachen

Dazu soll im Juli im Rahmen des Reitsportfestes CHIO ein Mobilitätskongress in Zusammenarbeit mit der RWTH Aachen stattfinden. Das Olympiakonzept stelle keine fertige Bewerbung, sondern ein Angebot dazu da, wie eine kostenbewusste und nachhaltige Ausrichtung der Spiele funktionieren könnte, sagte Mronz.

Thomas Kufen (CDU) Oberbürgermeister von Essen, sagte, das Ruhrgebiet habe in der Vergangenhaft mehrfach gezeigt, dass „wir große Projekte meistern können und gute Gastgeber sind“. Laschet betonte, München habe bis heute das am besten funktionierende U-Bahnnetz Deutschlands, weil die Strecken in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele im Jahr 1972 errichtet worden waren. Das grüne Logo der Initiative „Rhein Ruhr City 2032“ wurde übrigens von der selben Agentur entwickelt, die das Signet für die Spiele in München entworfen hat.

Potenzielle Stadien und Austragungsorte in Köln

Gut Lärchenhof

Der Golfplatz auf dem Pulheimer Gut Lärchenhof ist bereits seit Jahren  Internationaler Wettbewerbsplatz.

Fühlinger See

Im Norden Kölns könnten die Triathlon-Wettkämpfe und das Marathonschwimmen ausgetragen werden.

Lanxess Arena

In der Mehrzweckhalle könnten Rhythmische Sportgymnastik, Kunstturnen und Trampolin-Springen stattfinden.

Rhein-Energie-Stadion

Vor rund 50 000 Zuschauern sollen im Jahr 2032 die olympischen Fußballturniere ausgetragen werden.

Stadion Höhenberg

Die Heimspielstätte des FC Viktoria Köln ist für die olympischen Rugby-Turniere vorgesehen.

Kölner Messe

Die Kölner Messe ist als Austragungsort der olympischen Fechter-Wettkämpfe vorgesehen.

KStA abonnieren