In Sachen Kölner Transferpolitik hat der Weltmeister von 1990 vor allem einen Wunsch.
FC-Legende mit Video-Appell„Mir reicht's!“ – Pierre Littbarski übt scharfe Kritik an FC-Führung
Sorgen nach dem Abstieg machen sich breit: FC-Legende Pierre Littbarski wendet sich in einem Video an die Fans des 1. FC Köln. „Ich habe 14 Jahre für den FC gespielt und bin ihm unendlich dankbar“, leitet der 64-Jährige sein Video auf der Plattform Instagram ein, welches er als erstes von drei Teilen ankündigt: „Ich habe dort alles über Fußball gelernt.“
Doch schon bald folgt ein großes „Aber, liebe FC-Fans: Mir reicht's“, gekoppelt an der Auslegung eines größeren Plans. Der frühere Weltklasse-Spieler möchte über drei Tage seine Gedanken zur prekären Lage des Vereins schildern.
Denn der FC sei nun schon wieder abgestiegen. Und so möchte sich Littbarski zunächst über die verfehlte Kölner Transferpolitik äußern. Am Tag drauf soll es um den Trainer und Aufsichtsrat gehen. Zum Schluss werde er sich mit der Zukunft des 1. FC Köln auseinandersetzen.
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Pierre Littbarski: „FC-Verantwortliche kleben an ihren Posten“
In Sachen Kölner Transferpolitik hat der einstige Flügelstürmer vor allem einen Wunsch: „Dass mal jemand aufsteht und sagt: Ich hab’s verbockt. Ich stehe dafür gerade.“ Doch stattdessen würden die Verantwortlichen „an ihren Posten kleben wie Pattex“.
Zur Leistung der Mannschaft würden viele FC-Fans sagen: „Okay, die Jungs haben alles gegeben.“ Dieser Meinung ist Littbarski aber nicht: „Speziell im letzten Spiel – aber auch vereinzelt in anderen Spielen – war mehr drin, hätte man mehr geben können. Das waren nicht 100 Prozent.“
Pierre Littbarski über Florian Wirtz und „Lieblingsfall Potocnik“
Als nächsten Punkt wählt Littbarski die Personalie Florian Wirtz: „Der beste Spieler der Fußball-Bundesliga kickt auf der anderen Rheinseite. Wo war der früher? Beim FC natürlich, aber der Verein hat es nicht geschafft, den Jungen beim FC zu halten.“
Zudem käme sein „Lieblingsfall Potocnik“. Bis heute sei unklar, „wer eigentlich dafür verantwortlich ist.“ Stattdessen habe es nur „nebulöse Erklärungen“ gegeben, mit denen kein Mensch was anfagen könne. Für Littbarski ist indes völlig klar: „Wenn der Präsident (Werner Wolf, Anm. d. Redaktion) darüber nicht Bescheid wusste, dann ist er fehl am Platz.“
Pierre Littbarski besorgt über Kölns Zweitliga-Kader
Zudem mal der Ex-Weltmeister von 1990 ein düsteres Bild für den Kölner Kader, der nun für die 2. Liga geplant werden müsse. „Die Leistungsträger verlassen natürlich das sinkende Schiff. Und der Verein kann keine Spieler verpflichten. Wie will man da in der 2. Liga bestehen? Geschweige denn Aufsteigen?“
Es seien Fehler in Millionenhöhe begangen worden, die in der freien Wirtschaft Konsequenzen nach sich ziehen würden, ist sich Littbarski sicher. Dort würden die „Verantwortlichen zu Rechenschaft gezogen“ werden. Und schließlich sei der Fußball längst in der freien Marktwirtschaft angekommen.
Klar ist: Mit Littbarskis Äußerungen wächst die Kritik an der Führung des FC weiter. Zuletzt hatte auch Ex-FC-Profi Lukas Podolski seine Sorgen um den 1. FC Köln in einem Interview mit ksta.de mitgeteilt. Und auch Leser des „Kölner Stadt-Anzeiger“ meldeten sich nach dem erneuten sportlichen Rückschlag mit kritischen Worten in Richtung FC-Verantwortliche. (oke)