Im Bundesliga-Duell mit Köln trifft die Jokerin kurz vor dem Spielende von der Mittellinie zum 2:2-Endstand.
FrauenfußballKatharina Piljics Geniestreich rettet Leverkusen einen Punkt im Derby

Katharina Piljic (M.) lässt sich nach ihrem Sensationstreffer feiern.
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Auch nach dem zweiten Saisonauftritt im Kölner Franz-Kremer-Stadion kehrten die Fußballerinnen von Bayer 04 ohne allzu große Euphorie zurück auf die rechte Rheinseite. Elf Tage nachdem ein defekter Flutlicht-Mast zum Abbruch der Bundesliga-Begegnung beim 1. FC Köln beim Stand von 0:1 geführt hatte, endete die Nachholpartie am Donnerstagsabend an gleicher Stätte 2:2 (0:0). „Wir hätten natürlich gerne gewonnen, aber man muss anerkennen, dass der FC es uns sehr schwer gemacht hat. Sie haben hoch gepresst, uns angelaufen und unsere geplanten Lösungen mit viel Körperstärke verteidigt“, sagte Bayer-Coach Roberto Pätzold.
Seine Elf war nach zuvor fünf Pflichtspielsiegen in Folge favorisiert gegen die deutlich schlechter in die Spielzeit gestarteten Kölnerinnen ins Spiel gegangen. Doch der Tabellenvierte tat sich schwer. Pätzold hatte vier Tage nach dem 2:0 bei der TSG Hoffenheim mit Julia Mickenhagen, Selina Ostermeier und Juliette Vidal drei Neue anstelle von Estrella Merino Gonzalez, Lilla Turanyi und Katharina Piljic aufgeboten. Diese neu formierte Elf sah sich couragierten Gastgeberinnen gegenüber. Schon nach sechs Minuten musste Bayer-Keeperin Friederike Repohl bei einem Kopfball von Adriana Achcinska erstmals ihre Klasse zeigen und wenig später dann bei einem Distanzschuss von Laura Feiersinger (12.). Dem Führungstreffer noch näher kam fünf Minuten vor dem Pausenpfiff Martyna Wiankowska. Ihre Direktabnahme von der Strafraumgrenze parierte Repohl jedoch ebenfalls. Ein abgefälschter Schuss von Leverkusens Sofie Zdebel brachte kaum Gefahr.
Leverkusener Dreifachwechsel verpufft
In der Halbzeit reagierte Pätzold, brachte für Carlotta Wamser, die angeschlagene Vidal und Valentina Mädl nun Merino Gonzalez, Katharina Piljic und Caroline Kehrer ins Spiel. Noch ehe diese Maßnahme fruchten konnte, fiel das 0:1: Nach einem Steilpass brachte Claudia Wenger im Strafraum Sandra Jessen zu Fall, den fälligen Elfmeter verwandelte Feiersinger sicher (48.). Kurz darauf prüfte erneut Jessen Repohl per Kopfball (53.).
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Erst danach wurden die Leverkusenerinnen aktiver. Die eingewechselte Piljic kam zum Abschluss (59.). Aber auch Köln blieb gefährlich: Ein Kopfball der kurz zuvor eingewechselten Paulina Bremer verfehlte das Bayer-Tor nur knapp (68.). Und dann erhöhte der FC auf 2:0, als Kehrer einen Wiankowska-Freistoß ins eigene Tor abfälschte (72.). Vier Minuten später schöpfte Bayer 04 wieder Hoffnung. Wiankowska brachte nach einer Ecke Wenger zu Fall und Vanessa Fudalla verwandelte den fälligen Strafstoß zum 1:2. Es war ihr fünfter Saisontreffer.
Obwohl Leverkusen nun noch mehr riskierte, blieben Chancen rar. Doch Piljic hatte einen genialen Einfall. Als sie sah, dass Fuchs zu weit aus ihrem Tor geeilt war, schoss sie den Ball von der Mittellinie in hohem Bogen zum 2:2 ins Kölner Tor (88.). Dabei blieb es, weil Fudalla und auf der Gegenseite Jessen weitere Torchancen ausließen.
Am Sonntag ist Wolfsburg zu Gast in Leverkusen
„Nach dem Rückstand haben wir unsere stärkste Phase gehabt, viel Druck aufgebaut und uns Chancen erspielt. Der Ausgleich war verdient, auch wenn der FC in manchen Phasen körperlich einen Tick besser war“, so Pätzold. Nach dem 1:2 habe er den Willen gespürt, noch etwas mitzunehmen. „Am Ende war es ein tolles Derby für die neutralen Zuschauer. Beide Teams haben sich nichts geschenkt, aber es blieb fair. Insgesamt war es ein sehr energieintensives Spiel.“
Für Bayer 04 geht es am Sonntag (17.15 Uhr) mit der Begegnung gegen den Vizemeister VfL Wolfsburg im Ulrich-Haberland-Stadion weiter.
Bayer 04: Repohl - Wamser (46. Merino Gonzalez), Wenger, Ostermeier, Mickenhagen - Zdebel, Vidal (46. Piljic) - Grant (86. Friedrich), Kögel (59. Bender), Mädl (46. Kehrer), Fudalla. – Tore: 1:0 Feiersinger (48., Foulelfmeter), 2:0 Kehrer (72., Eigentor), 2:1 Fudalla (76., Foulelfmeter), 2:2 Piljic (88.). – Zuschauer: 2208.