Kartellamt genehmigt nur mit AuflagenRhein-Energie und Eon dürfen zusammenarbeiten

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Rheinenergie

Zentrale der Rhein-Energie am Parkgürtel

Köln/Bonn –  Kölns größter Versorger Rhein-Energie und die 100-prozentige Eon-Tochter Westenergie dürfen künftig zusammenarbeiten. Am Freitagnachmittag hat das Bundeskartellamt seine Zustimmung bekanntgegeben, allerdings nur unter Auflagen.

So verpflichtete die Bonner Behörde die städtische Rhein-Energie, bis zu 6000 Lieferverträge für Heizstrom in ihren Grundversorgungsgebieten an einen anderen Energieversorger zu veräußern, wie das Kartellamt mitteilte. Wer das sein könnte, steht noch nicht fest. Die Rheinlandkooperation kommt formell erst dann zustande, wenn diese Auflage vollzogen sein wird, also ein Käufer für die Lieferverträge gefunden ist.

6000 Verträge abgeben

Die Prüfung des Verfahrens hatte aus Sicht der Partner erstaunlich lang gedauert. Den Beschluss zur Rheinlandkooperation hatte der Rat der Stadt Köln (die Stadt ist Mehrheitseigentümer der Rhein-Energie) bereits im Juni 2021 gefasst. Eigentlich sollte die Zusammenarbeit am 1. Januar dieses Jahres starten.

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„Wir freuen uns, dass das Bundeskartellamt die Rheinlandkooperation frei gegeben hat. Die Auflage wollen wir zügig erfüllen“, sagte Rhein-Energie-Chef Uwe Feicht am Freitag dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „In der neuen Aufstellung werden wir die Energiekrise gemeinsam bewältigen und uns mit dem Ausbau erneuerbarer Energien, der Dekarbonisierung der Wärmeversorgung und dem Hochlauf der Elektromobilität den weiteren Herausforderungen der Energieversorgung widmen.“ Hinter der „Rheinlandkooperation“ steckt ein Bündel an Überkreuzbeteiligungen und Eigentumsverschiebungen. Kern des Ganzen ist die Rhenag, ein regionaler Energieversorger mit Sitz in Köln, der auch als Stadtwerke-Kooperationspartner bekannt ist. Diese Gesellschaft gehört heute zu einem Drittel der Rhein-Energie, zu zwei Dritteln der Eon-Tochter Westenergie. Künftig werden die Kölner mehr als 50 Prozent und die Essener weniger als 50 Prozent besitzen. Im Zuge des Deals wird die Rhein-Energie künftig 20 Prozent an den Stadtwerken Duisburg halten. Damit festigen die Kölner ihre Position an der Rheinschiene, denn an den Stadtwerken Düsseldorf besitzt die Rhein-Energie indirekt bereits 20 Prozent, den Rest hält EnBW.

Anteil der Stadt Köln sinkt

Durch diverse Tauschgeschäfte zwischen den Partnern wird allerdings auch die Position der Stadt Köln als größter Anteilseigner der Rhein-Energie verringert. Ihr Anteil sinkt, denn die Eon-Tochter werden künftig 24 statt bislang 20 Prozent der Rhein-Energie besitzen.

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Notwendig und möglich waren die Tauschaktionen, weil der frühere Partner RWE seine Tochter Innogy an Eon verkauft hatte.

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