Brandserie in Köln-WahnVerhafteter mutmaßlicher Brandstifter ist ein Feuerwehrmann

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Feuerserie Köln-Wahn 040622

Die Feuerwehr löscht ein brennendes Fahrzeug in Köln-Wahn.

Köln – Bei dem Brandstifter aus Porz-Wahn, den die Polizei am Dienstagabend festgenommen hat, handelt es sich um ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr. Dem Mann wird vorgeworfen, in den vergangenen Wochen mindestens acht Autos in Wahn und Wahnheide angezündet zu haben. Menschen wurden dabei nicht verletzt, der Sachschaden dürfte aber im hohen fünf- bis sechsstelligen Bereich liegen. Ein Richter schickte den 20-Jährigen in Untersuchungshaft.

Kölner Feuerwehr bedauert Verwicklung von Feuerwehrmann in Brandserie

In einem Brief an alle Kölner Feuerwehrleute schreiben Kölns Feuerwehrchef Christian Miller und der Sprecher der Freiwilligen Feuerwehr, Michael Wehle, am Donnerstag, sie hätten „mit großer Bestürzung" von der Verhaftung des Mannes erfahren. „Wir bedauern, dass jemand von der Feuerwehr Köln in die Vorfälle verwickelt ist, die Ermittlungsbehörden unterstützen wir selbstverständlich  vollumfänglich in ihrer Arbeit."

Zivilpolizisten hatten den 20-Jährigen am Dienstagabend dabei beobachtet, wie er in einen Innenhof an der Frankfurter Straße verlassen hatte. Kurz darauf brannte dort ein Mercedes. Die Polizisten nahmen den Verdächtigen fest und fanden bei seiner Durchsuchung Brandbeschleuniger.

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Köln: Mutmaßlicher Brandstifter sagte in Vernehmung aus

Die Feuerserie hatte am 18. Mai mit einem brennenden Müllcontainer an der Grundschule in der Straße Neue Heide begonnen. Es folgten Wahlplakate, Mülltonnen, Rasenschnitt und ein Baum, die allesamt in Flammen aufgingen. An Christi Himmelfahrt fing das erste Auto Feuer, sieben weitere folgten bis zur Festnahme des 20-Jährigen am Dienstagabend. Die Objekte seien„offenbar wahllos“ in Brand gesteckt worden, heißt es. Die Polizei prüft, ob der Mann möglicherweise auch beim Löschen selbst gelegter Brände geholfen hat.

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Für welche Taten der Kölner im Einzelnen verantwortlich ist, müssen nun die Ermittlungen ergeben. In seiner Vernehmung soll der 20-Jährige Angaben gemacht haben. Zum Inhalt wollen Polizei und Staatsanwaltschaft derzeit nichts preisgeben. Der Haftbefehl listet als konkreten  Vorwurf jedenfalls nur die Tat am Dienstagabend in der Frankfurter Straße auf. Der Haftrichter erkannte dennoch Fluchtgefahr und Wiederholungsgefahr und verhängte daher Untersuchungshaft gegen den Mann. #allarticles

Sollten sich die Vorwürfe gegen den Feuerwehrmann bestätigen, schreiben Miller und Wehle, „werden intern die entsprechenden personellen Konsequenzen gezogen". Wegen der strafrechtlichen Ermittlungen sei ein internes Disziplinarverfahren eingeleitet worden. Der 20-Jährige sei suspendiert worden, „bis die Vorwürfe geklärt sind".

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