Brief an RekerBürgvereinsvorsitzender fordert eigenes Impfzentrum für Köln-Chorweiler

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Impfzentrum Chorweiler  (3)

Die Sporthalle an der Merianstraße würde  nach Höhnens Meinung den Platz und die technischen Voraussetzungen für ein Impfzentrum erfüllen.

Chorweiler – Dieter Höhnen, der Vorsitzende des Bürgervereins Heimersdorf/ Seeberg-Süd, hatte sich im Herbst bereits für ein Zentrum für Covid-19-Schnelltests in Chorweiler stark gemacht. Auch wenn dies bis heute nicht verwirklicht werden konnte, wirbt er nun ebenso vehement dafür, ein Impfzentrum in seinem Bezirk anzusiedeln. Zwar gibt es bislang neben dem zentralen Impfzentrum, das in den Deutzer Messehallen entstanden ist, keine konkreten Planungen für weitere Zentren, dennoch wendet sich Höhnen auch an die Vertreter örtlicher Politik und Verwaltung.

Offener Brief an Henriette Reker

So wandte er sich etwa in einem offenen Brief an Oberbürgermeisterin Henriette Reker und den Kölner Sozialdezernenten Harald Rau. „In der Dramatik der aktuellen Situation wäre es angemessen, jedem Bezirk ein Impfzentrum zuzuordnen“, schreibt Höhnen etwa. „Wir in Chorweiler sind räumlich aber in der schlechtesten Lage aller neun Bezirke, da wir der einzige ohne räumliche Anbindung an die Innenstadt sind.“ Es sei auch die lückenhafte Anbindung des nördlichsten Bezirks an den ÖPNV, durch den das Impfzentrum in Deutz für die Menschen aus Chorweiler schlecht erreichbar sei. „Es geht aber nicht nur um unseren Bezirk“, so Höhnen weiter, „wenn ich mir vorstelle, dass das ganze linksrheinische Köln über die Rheinbrücken nach Deutz strömt, dann gute Nacht“.

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Standort an der Merianstraße

Ein Zentrum in Chorweiler hingegen sei auch für Menschen aus benachbarten Bezirken besser zu erreichen, als das andere Rheinufer. Als möglichen Standort schlägt Höhnen die Sporthalle der Gesamtschule an der Merianstraße oder das angrenzende Gelände des früheren NRW-Erstaufnahmelagers vor. „Die Lokalitäten würden den notwendigen Platz hergeben und auch wenn von der Geflüchteten-Unterkunft keine Strukturen mehr erhalten sind, ließe sich die notwendige Technik dort doch vergleichsweise einfach wieder einrichten“, ist er überzeugt. Auch habe Jürgen Zastrow, der Vorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein (KVNO) ihm gegenüber bereits signalisiert, dass die KV sowohl in der Lage als auch willens sei, ein örtliches Impfzentrum in Chorweiler zu betreiben.

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Zastrow: Gut aufgestellt mit Deutzer Zentrum

Gegenüber dieser Zeitung zeigt sich Zastrow hingegen bemüht, keine Erwartungen zu wecken. „Ja, wir könnten das, aber im Moment ist nicht die Anzahl der Standorte unser Problem, sondern dass wir noch gar keinen Impfstoff in der Hand haben“, so Zastrow. „Da macht es keinen Sinn, weitere Zentren aufzumachen, das ist einfach unwirtschaftlich.“ Ohnehin seien die Impfzentren Sache des NRW-Gesundheitsministeriums „und im Moment wird Köln kein zweites Zentrum bekommen. Natürlich wären weitere Zentren besser, und man kann die politischen Entscheidungsfindung kritisieren, aber da wir noch gar keinen Impfstoff haben, sind wir mit einem zentral gelegenen Zentrum, in dem wir 5000 Menschen versorgen können, gut aufgestellt.“

Höhnen: Mehr Zentren müssen her

Höhnen hat Verständnis dafür, dass Zastrow auf die politischen Rahmenbedingungen verweist. „Darum wende ich mich dieses Mal eben auch an die Politik und bitte die Vertreter der Kommune Köln, ihr Gewicht bei den politischen Institutionen in die Waagschale zu legen“, sagt er. Für die erste Phase der Impfungen sei das Zentrum in Deutz eine geeignete Maßnahme, doch wenn ab dem Frühjahr auch die Normalbevölkerung die Möglichkeit zur Impfung bekommen sollte, müssten mehr Zentren her, so Höhnens Ansicht.

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