CSD 2022Kölner Oberbürgermeisterin empfängt queere Aktivisten im Rathaus

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt (3)

Henriette Reker (l.), Queer-Beauftragter der Bundesregierung Sven Lehmann  und Landtagsvizepräsidentin Berivan Aymaz

Köln – Jon Erik Isachsen und Kåre Arvid Hesvik heißen die Männer, die am 25. Juni vor einem schwul-lesbischen Nachtclub in Oslo bei einem Anschlag ermordet wurden. Beim Empfang zum Kölner CSD, den Oberbürgermeisterin Henriette Reker am Freitag im Historischen Rathaus gab, wurde der Norweger und anderer Opfer queer-feindlicher Gewalt mit einer Schweigeminute gedacht.

Reker richtete ihren Blick auch auf Kölns Partnerstadt Istanbul. Dort untersagten die der Stadt übergeordneten Behörden des Bezirks die CSD-Demonstration, die am vorigen Sonntag stattfinden sollte, und sämtliche weiteren „Pride“-Veranstaltungen. Mehr als 200 Menschen wurden festgenommen. „Ob Oslo oder Istanbul – Homo- und Transfeindlichkeit sind nicht hinnehmbar“, sagte Reker.

CSD Köln: Reker gibt Empfangfür Organisationsteam

Den Empfang gab Reker für Aktive aus dem Organisationsteam des Kölner Lesben- und Schwulentags (Klust), der den CSD veranstaltet. Ins Rathaus gekommen waren auch Gäste aus Kölns Partnerstädten in Finnland, Israel, Polen, Rumänien und Tunesien. Der Klust hatte zudem Aktivisten und Aktivistinnen aus Island und der Ukraine eingeladen.

Alles zum Thema Henriette Reker

„Für Menschenrechte! Viele! Gemeinsam! Stark“ lautet das CSD-Motto. „Wir sehen im Krieg des Kreml gegen die Ukraine, dass Frieden und die Achtung von Menschenrechten zerbrechliche Werte sind“, so Reker. „Sie sind Errungenschaften, die wir uns immer wieder neu erarbeiten und erhalten müssen – auch in Köln.“

Queer-Beauftragter der Bundesregierungn zu Gast

Staatssekretär Sven Lehmann, Queer-Beauftragter der Bundesregierung, sagte, täglich würden hierzulande queere Menschen angegriffen. Der Koalitionsvertrag sehe eine Registrierung von „queerfeindlichen Straftaten“ vor. Als weitere Vorhaben nannte er die Ablösung des Transsexuellengesetzes durch ein Selbstbestimmungsgesetz, die Reform des Abstammungsrechts und den nationalen Aktionsplan für Akzeptanz und Schutz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt. Am Ende hisste Reker mit den Gästen vor dem Rathaus die Regenbogenflagge.

Das könnte Sie auch interessieren:

Am Abend eröffnete der Klust-Vorstand auf dem Heumarkt das Straßenfest. Unter anderen sprachen Bürgermeister Andreas Wolter und NRW-Ministerin Josefine Paul, die sagte, die Landesregierung wolle künftig auch kleinere CSDs unterstützen. Von den ukrainischen Gästen ergriff Lenny Emson vom „Kyiv Pride“ das Wort. „Russland nimmt unsere grundlegenden Menschenrechte weg“, sagte er.

Während hier die Leute für ihre Rechte auf die Straße gingen, würden die Menschen in der Ukraine um ihr Leben kämpfen. Er bat darum, bei der Demonstration am Sonntag aus Solidarität die ukrainische Flagge zu zeigen.

KStA abonnieren