Bald läuft in der ARD-Mediathek die neue Comedyserie „Ghosts“. Die Premiere hierfür fand im Ehrenfelder Cinenova-Kino statt.
WDR-Serie „Ghosts“ feiert Premiere im Ehrenfelder Cinenova-Kino

In der Besetzung von „Ghosts“ sind viele bekannte Gesichter dabei
Copyright: Rolf Vennenbernd/dpa
Es klingt nach spaßigen Dreharbeiten für das Schauspielerteam von „Ghosts“. „Wir haben uns alle super verstanden“, sagt Max Giermann, bekannt aus „Sketch History“ oder „LOL: Last One Laughing“, bei der Premiere der sechsteiligen Serie. Im Ehrenfelder Cinenova-Kino liefen die Hauptdarsteller vollzählig auf, um die deutsche Version des britischen Originals zu präsentieren. Produziert wurde „Ghosts“ von den BBC-Studios Germany im Auftrag des WDR. So viel vorweg: Auch das Premierenpublikum hatte viel zu lachen.
Gespenstische Wohngemeinschaft
Gezeigt wurden in Ehrenfeld die ersten drei der jeweils 25-minütigen Folgen. Zu Beginn erbt das junge Paar Emma (Cristina do Rego) und Felix (Benito Bause) ein Herrenhaus, das sie in ein Hotel verwandeln wollen. Doch die skurrilen Mitbewohner des Schlosses halten das für keine gute Idee. Es handelt sich um sieben Geister aus ganz verschiedenen Jahrhunderten: Neandertaler Urs (Jan van Weyde), der römische Legionär Claudius (Max Giermann), die Gräfin Adelheid (Antje Widdra), die feministische Magd Griet (Meltem Kaptan), der Versicherungsvertreter Joachim (Sebastian Schwarz), Lehrerin Svenni (Sina Tkotsch) und Dichter Friedrich (Alexander Khuon) bilden eine ebenso gespenstische wie diskussionsfreudige Wohngemeinschaft, die beschließt, die neuen Eigentümer loszuwerden.

Max Giermann, bekannt aus „LOL“, spielt den römischen Legionär Claudius
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Doch die Geschichte nimmt eine überraschende Wendung, als Emma durch einen Stromschlag in die Lage versetzt wird, alle Geister zu sehen und auch mit ihnen in Kontakt zu treten. Das eigenartige Verhalten seiner Frau lässt Felix ratlos zurück, der sich auch noch mit der Renovierung des Anwesens herumschlagen muss und nicht mitbekommt, dass die spukende Community seine fehlenden handwerklichen Fähigkeiten nicht unkommentiert lässt.
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Es ist ein amüsantes und gagreiches Spiel mit den Epochen und dem Übersinnlichen, das Regisseur Erik Haffner auf Burg Bergerhausen in Kerpen in Szene gesetzt hat. Dabei bleibt „Ghosts“ nicht eindimensional: Thematisiert wird auch die (tragische) Vorgeschichte der Geister. In der Grundgeschichte gleichen sich die deutschen und amerikanischen Adaptionen und das britische BBC-Vorbild. Das Geister-Personal jedoch ist nicht identisch. Einen Römer zum Beispiel gibt es nur in der deutschen Version. Diese Figur passe natürlich gut zum Drehort nahe Köln, so Haffner.
„Ich finde, das ist eine richtig schöne Familienserie“, sagt Meltem Kaptan, die eine ruppige Magd aus dem 16. Jahrhundert verkörpert, die einst als Hexe verbrannt wurde. Verrußt am ganzen Körper steht sie nun am Bett von Emma und ruft immer wieder: „Hau ab, hau ab, hau ab.“
Das ist erfrischend ungehobelt, was der Kölner Comedienne und Schauspielerin offenbar entspricht: „Ich konnte meinen ganzen Groll reinsetzen, konnte schön gruselig sein.“ Zusammen mit Jan van Weyde, der den haarigen Neandertaler Urs spielt, habe sie allerdings die meiste Zeit von allen in der Maske verbracht. Max Giermann, der zackige Römer, musste sich wiederum mit einer nicht gerade komfortablen Rüstung herumplagen. Mit den lateinischen Redewendungen seiner Figur tat er sich weniger schwer: „Ich habe das große Latinum, das konnte ich zum ersten Mal in meinem Leben anwenden.“
„Ghosts“ ist ab dem 7. März in der ARD-Mediathek abrufbar. Am 13. März werden alle Episoden ab 20.15 Uhr auf dem Sender One gezeigt.