Für sein dreistes Verhalten gegenüber Feuerwehrleuten musste sich ein Autofahrer vor dem Kölner Amtsgericht verantworten.
Kölner (73) fühlte sich belästigtAutofahrer bedroht Feuerwehrleute im Einsatz und landet vor Gericht

Der Angeklagte fühlte sich von einem Feuerwehreinsatz belästigt.
Copyright: Alexander Schwaiger (Symbolbild)
Ein renitenter Rentner musste sich wegen der Bedrohung von Feuerwehrleuten vor dem Kölner Amtsgericht verantworten. Die Beamten hatten einen Einsatz im Parkhaus des Einkaufszentrums „Köln Arcaden“ in Kalk. Der 73-jährige Autofahrer wurde daher zunächst an der Ausfahrt gehindert, fühlte sich belästigt und schimpfte laut Anklage: „Beim nächsten Mal fahre ich euch alle um“.
Kalk: Feuerwehr-Einsatz im Parkhaus der Köln Arcaden
Die Beamten waren im Mai dieses Jahres aufgrund eines ausgelösten Feueralarms zum Parkhaus an der Barcelona-Allee aufgebrochen. Um zum möglichen Brandort zu kommen, passierten diese den Eingangsbereich mit Schrankenanlage. „Dann kam der Herr recht rasant mit seinem Auto angefahren“, schilderte ein Berufsfeuerwehrmann der Stadt Köln die Situation im Zeugenstand.

Der Vorfall ereignete sich im Parkhaus der Köln Arcaden in Kalk. (Symbolbild)
Copyright: Norbert Ramme
Der Angeklagte sei auf seine Kollegen zugefahren, habe dann gebremst und gehupt. Der Zeuge erklärte, als Letzter in der Reihe dann an das Fahrzeug herangetreten zu sein. „Er fragte, ob wir das immer so machen“, so der Beamte. „Was denn?“, habe er da gefragt. „Ja, einfach ohne zu gucken über die Straße laufen!“ Dann die Aussage, dass er beim nächsten Mal einfach weiter fahren würde.
Alles zum Thema Amts- und Landgericht Köln
- Prozess Sextreffen in Leverkusen endet in Gewaltorgie
- Top-Lage im Rheinauhafen Luxus-Wohnung in den Kranhäusern wird zwangsversteigert
- „Kölner Drogenkrieg“ Kronzeuge sagt als Folteropfer gegen Kalker Gruppierung aus
- „Kölner Drogenkrieg“ Zeuge wird nach Fragen des Richters plötzlich ungehalten
- IT-Großhändler Siewert & Kau Bergheimer Unternehmen äußert sich zu den Gründen für die Insolvenz
- Häusliche Gewalt Kölner Polizisten brechen Tür auf – Mieter müssen Schaden zahlen
- Ihm wird Folter vorgeworfen Niederländer darf im Kölner Gericht zum ersten Mal sein Baby sehen
Köln: Verteidiger widerspricht den Anklagevorwürfen
„Waren Sie denn als Feuerwehrleute zu erkennen?“, fragte der Richter den Zeugen. „Wir hatten die volle Schutzausrüstung an, Axt und Feuerlöscher dabei und draußen standen vier Fahrzeuge mit Blaulicht“, berichtete der Feuerwehrmann. Der Autofahrer habe ihn danach bedrängt, sei dicht an ihn herangefahren. Das hätten Polizisten gesehen, die daraufhin die Anzeige geschrieben hatten.
Der Verteidiger des Angeklagten widersprach dem Vorwurf der Bedrohung. Vielmehr könnte es ja als guter Ratschlag gemeint gewesen sein. Nach dem Motto: Passt beim nächsten Mal auf, sonst fährt Euch noch jemand um. „Nein, dann hätte ich mich ja noch bedankt“, antwortete der Feuerwehrmann auf eine Nachfrage des Richters. Er sei pikiert gewesen, dass man so mit Einsatzkräften umspringe.
Geldstrafe für Kölner Rentner wird rechtskräftig
Ein Polizeibeamter sagte danach im Gerichtssaal aus, der Autofahrer sei auch ihm gegenüber frech geworden. „Sie können mir mal einen Kaffee holen“, habe der Angeklagte diesem durch die heruntergelassene Scheibe gesagt – offenbar so, als stände er mit seinem Auto gerade am Drive-In eines Schnellrestaurants. „Ich hole Ihnen ganz bestimmt keinen Kaffee“, habe er da geantwortet.
Zur Seite sprang dem Angeklagten dessen damalige Begleiterin. Die Feuerwehrleute seien so „gemütlich“ am Auto vorbeigegangen, „als ginge es zum Kaffeetrinken“. Von einem Notfall habe man da nicht ausgehen können. Tatsächlich handelte es sich um einen Fehlalarm. Für den Rentner wurde der Vorfall teuer. Er muss eine Geldstrafe von 900 Euro (30 Tagessätze zu je 30 Euro) bezahlen.