Carneval ist voll im TrendJecken zieht es zu Konzerten im Auto

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"Kumm, mer singe Alaaf": Nachdenklicher Corona-Song von Brings, die als erste Band ein Konzert in einem Autokino gaben.

Köln – „Kumm mer singe alaaf“, live gespielt von Brings, tönt aus  den Boxen der rund 600 bunt geschmückten Wagen im Porzer Autokino, während auf der anderen Rheinseite am Parkplatz des Südstadions bei „Carsalla“ 300 mit Luftballons und Luftschlangen dekorierte Autos zu „Midden im Sturm“ Kasalla machen und carschunkeln.   Auto-Karneval ist der neue Trend in der Krise. Mehr als 30 Karnevalskonzerte und -sitzungen wird es ab kommender Woche allein in Köln geben. Ähnliche Events steigen in Bonn und in Bergheim – viele  Veranstaltungen sind bereits ausverkauft.

Zitterpartie bis zuletzt

„Der Bedarf ist da“, sagt Stefan Kleinehr, Manager von Brings und ehrenamtlich im Düsseldorfer Karneval unterwegs. „Die Menschen sind froh, wenn überhaupt etwas passiert.“ Deshalb habe man sich überlegt, trotz Sitzungsverbot Corona-konforme Angebote für die Jecken im Rheinland zu entwickeln, die über  das gerade weit verbreitete Streamen hinausgehen. Bis zuletzt eine Zitterpartie, war  von der Politik bis Mittwoch noch  diskutiert worden, ob  nächtliche Ausgangssperren Teil der Corona-Schutzmaßnahmen sein würden. Dann hätten die Konzerte wohl abgesagt werden müssen. Nun aber kann zu Livemusik geschunkelt und gefeiert werden. Straßenkarneval als Parkplatz-Event.

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Die Fans in rund 250 Autos waren begeistert.

„Unsere Carnevalskonzerte sorgen dafür, dass der Karneval nicht ganz ausfallen muss“, freut sich Julian Reininger vom Veranstalter Bonnlive. „Am kommenden Dienstag werden wir mit dem Aufbau am Südstadion beginnen.“ Rund 300 Fahrzeuge finden dort Platz, wo in normalen Jahren das Kölschfest-Zelt steht.

Start in Köln mit Kasalla

Gestartet wird mit Kasalla, deren Konzert bereits ausverkauft ist. Für Cat Ballou, Miljö, Mo-Torres und Domstürmer dagegen gibt es noch Tickets.

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Ab 5. Februar starten dann die „Carnevalssitzungen“ mit wechselndem Programm. Die Karten sind jeweils für ein Auto inklusive zwei Personen, Rücksitztickets kosten extra. „Allerdings geht vorschriftsgemäß nur ein Haushalt pro Fahrzeug plus eine weitere Person“, erläutert Reininger.  Man solle sich warm anziehen im Wagen, rät der Veranstalter, Masken im Auto seien übrigens keine Pflicht, jegliche Form von Maskierung dagegen gern gesehen. Zumal man sich über Zoom in die Übertragung des Konzerts auf der großen LED-Wand einloggen  und so Teil des Geschehens werden kann – als kostümiertes Zwischenschnitt-Selfie. Hupen als Beifallsbekundung ist übrigens streng verboten.

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Was die Verpflegung betrifft, gibt es zwei Möglichkeiten: Selbstversorger sind willkommen, aber Caterer gibt es auch.  „Sausalitos“ bietet Fast Food zwischen Burgern und Nachos sowie Getränke – bestellt wird online, geliefert wird ans Autofenster. Im Porzer Autokino, wo derzeit normaler Kinobetrieb läuft, ist die Snackbar „to go“ geöffnet.   Die „Tolle Tage“-Konzerte  dort mit Brings, Kasalla, Rabaue, Räubern und Swinging Funfares sollen etwa drei Stunden  dauern und sind schon größtenteils ausverkauft.

Es gibt noch Tickets Südstadion:

30. Januar  Cat Ballou  2. Februar Miljö 3. Februar Mo-Torres 10. Februar Domstürmer sowie für die Carnevalssitzungen am  5.2.  und 6.2. (nachmittags), 7.2.,  Weiberfastnacht/11.2. um 14.15 und 19.30 Uhr, 12.2. und 13.2. um 13.45 und 18.30 Uhr, 14.2.  14 und 18.30 Uhr/ Rosenmontag 13.15 und 18.45 Uhr; Kindersitzungen 15.2/16.2. www.carnevalskonzerte.de

Autokino Porz:

Es gibt noch Tickets für den 14. und 15. Februar, alles andere ist ausverkauft. autokino-koeln.de

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