Trotz Abschied vom StadtratMartin Börschel behält zwei hohe Posten in Köln

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Martin Börschel im Ratssaal

Martin Börschel im Ratssaal

Köln – 

Der ehemalige SPD-Fraktionschef Martin Börschel wird sein Mandat im Kölner Stadtrat niederlegen und seinen Sitz im Landtag behalten. Das hat der Politiker am Mittwochnachmittag während der Fraktionssitzung der SPD verkündet. Im Einvernehmen mit seinem Nachfolger als Fraktionschef, Christian Joisten, wird Börschel auch ohne Ratsmandat seine Posten als Verwaltungsratschef der Sparkasse Köln-Bonn sowie seinen Sitz im Aufsichtsrat der Rhein-Energie weiter ausüben.

Angesichts der großen Herausforderungen, vor denen das Institut stehe, und seiner aufsichtsrechtlichen Qualifikation werde Börschel seine Expertise in diesem Gremium weiter einbringen, teilte die SPD mit. Zudem werde er  im Aufsichtsrat der Rhein-Energie mit seinem großen Wissen und Erfahrungsschatz auch dort die Arbeit unterstützen.

Da Sparkassen-Chef Rüdiger Linnebank erkrankt ist, die Behandlungsdauer des Vorstandsvorsitzenden aber nicht abschätzbar ist, drohen dem Geldinstitut ungewisse Zeiten. Der Rolle des Verwaltungsratschefs, der als einer der wichtigsten Posten innerhalb der Stadtpolitik gilt, kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Da auf dem Energiemarkt weitreichende Veränderungen anstehen, steht auch die Rhein-Energie vor Herausforderungen.

Wirbel um Posten bei Stadtwerken

Börschel hatte sich Ende Juni 2018 als SPD-Fraktionsvorsitzender zurückgezogen. Er sollte im April 2018 zum Hauptgeschäftsführer der Stadtwerke gewählt werden, allerdings ohne Ausschreibung und transparentes Verfahren, was in der Stadtwerke-Affäre mündete. Börschel hatte angekündigt, sich bis zum 15. März zu entscheiden, ob er sein Stadtrats- oder sein Landtagsmandat zurückgeben wird. Doppelmandate sind bei der SPD nicht gerne gesehen – mit Ausnahme des Fraktionsvorsitzenden, dem so ermöglicht werden soll, hauptberuflich als Politiker zu arbeiten.

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Damit endet Börschels Zeit im Stadtrat nach fast 20 Jahren – 16 Jahre lang stand er an der Spitze der SPD-Fraktion. Er übernahm den Posten im Jahr 2002, bevor er 30 Jahre alt war und galt damals gemeinsam mit dem ebenfalls scheidenden SPD-Parteichef Jochen Ott als Hoffnungsträger der Sozialdemokraten nach deren Spendenaffäre. SPD-Fraktionschef Christian Joisten dankte Börschel am Mittwoch für sein langjähriges  Engagement für die Kölner SPD.

Viele Erfolge seien in dieser Zeit entstanden, lobte er seinen Vorgänger. „Martin Börschel war 16 Jahre lang Vorsitzender der SPD-Fraktion und hat diese zu vielen Erfolgen geführt. Er hat zunächst wertvolle Aufbauarbeit geleistet, als die Fraktion am Boden lag und es galt, das Vertrauen in die politische Arbeit der Sozialdemokratie im Kölner Stadtrat wiederherzustellen", sagte Joisten. Sein Dank an Börschel umfasse insbesondere auch die geleistete konstruktive Arbeit in den vergangenen Monaten und die Bereitschaft zur weiteren Unterstützung.

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