Das Grundstück im Eigentum des Landes ließe sich innerhalb kurzer Zeit mit Containern bestücken. Eine Bebauung ist derzeit nicht geplant.
VerwahrlosungKölner CDU-Fraktion will Drogenkonsumraum vom Neumarkt nach Kalk verlegen

Die Brachfläche gegenüber dem Polizeipräsidium in Kalk wird als Parkplatz genutzt.
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Die CDU-Ratsfraktion wird in der Ratssitzung am kommenden Donnerstag, 4. September, per Dringlichkeit beantragen, den Drogenkonsumraum vom Neumarkt nach Kalk zu verlegen. Wie der „Kölner Stadt-Anzeiger“ bereits berichtet hatte, kommt als Standort eine Brachfläche gegenüber dem Polizeipräsidium am Walter-Pauli-Ring infrage. Dem Vernehmen nach hat CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau dazu bereits Gespräche mit Innenminister Herbert Reul (CDU) und Polizeipräsident Johannes Hermanns geführt.
Nähe zur Kölner Polizei soll offenen Handel mit Drogen unterbinden
Das Grundstück befindet sich im Eigentum des Landes und wird derzeit als Parkplatz genutzt. Eine Bebauung soll aktuell nicht geplant sein. Zunächst sollte dort eine neue Gesamtschule entstehen. Vor drei Jahren stellte sich dann heraus, dass die Polizei die Fläche für eine spätere Erweiterung des Präsidiums benötigt. Nach Vorstellung der CDU ließe sich auf der Brachfläche innerhalb kurzer Zeit ein Drogenhilfezentrum als Containerbau errichten, so wie es auch in Zürich gemacht wird.
In Kalk könnten neben dem Konsumraum auch zusätzliche Hilfsangebote wie eine Beratung und medizinische Betreuung für die drogenabhängigen Menschen entstehen. Die Nähe zum Polizeipräsidium würde aus Sicht der CDU zudem sicherstellen, dass der offene Drogenhandel unterbunden wäre.
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Stadt Köln baut in Kalk derzeit einen klassischen Drogenkonsumraum
Die Stadt Köln baut in unmittelbarer Nähe der Brachfläche in Kalk zurzeit eine angemietete Immobilie in einen klassischen Drogenkonsumraum um. Der Auftrag der Politik dafür stammt aus dem Jahr 2018, umgesetzt ist dieser aber noch immer nicht. Die CDU lässt offen, ob beide Angebote parallel existieren sollen.
Polizeipräsident Hermanns und die CDU wollen einen neuen Drogenkonsumraum nicht in der Nähe des Drogenhotspots Neumarkt ansiedeln. Gesundheitsdezernent Harald Rau sieht hingegen eine gewisse Nähe als notwendig, damit die drogenabhängigen Menschen das Angebot auch tatsächlich nutzen. Grüne, SPD und Linke hatten zuletzt die ehemalige Kaufhof-Zentrale als Standort für ein neues Drogenhilfezentrum ins Spiel gebracht.