Café Selenskyj eröffnetKölner Bagatelle-Bar als Hafen für ukrainische Jugendliche

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Oberbürgermeisterin Henriette Reker (2.vl.l.) bedankt sich bei Emitis Pohl (2.v.r.) und Daniel Rabe (.r) für das Engagement. Julia Mikhiienenko (l.) übersetzt.

Köln – Die Bagatelle-Bar an der Alteburger Straße 47 wird zum Café Selenskyj. Nicht immer, aber immer sonntags von 17 Uhr bis 21.

„Das Café Selenskyj bietet den Geflüchteten aus der Ukraine einen Wohlfühlort zum Austausch, der Kulinarik, der Kultur und auch ein spezielles Angebot für Jugendliche. Diese haben im Keller immer auch Musik, einen Kicker, Sprayerkurse, Dart und anderes altersgerechtes Programm“, beschreibt Daniel Rabe, Betreiber der Bagatelle-Bar, das Vorhaben.

Und das kommt an. Bis auf den letzten Platz gefüllt war die Bar beim Besuch der Oberbürgermeisterin. Kaffee und Kuchen spendiert von der KG Ponyhof und dem Brauhaus Johann Schäfer auf allen Tischen, gesprochen wurde Ukrainisch. „Ich freue mich über dieses private Engagement und danke allen Beteiligten“, sagte Henriette Reker in Richtung von Daniel Rabe, Till Riekenbrauck, Betreiber des Brauhauses Schäfer an der Elsassstraße, der KG Ponyhof und Emitis Pohl vom Verein „sei STARK!“.

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Hilfe für Ukrainer: Ehrenamtliches Engagement flaut ab

Pohl und ihr ehrenamtliches Team organisieren das Angebot in der Bar. Der Verein betreut derzeit zahlreiche geflüchtete Frauen aus der Ukraine und ihre Kinder. „Unser Verein ist gemeinnützig. Er wurde im Januar 2022 gegründet und bietet sozial benachteiligten oder in Not geratenen Frauen Begleitung im Alltag und unbürokratische Hilfe in Form eines innovativen Mentoringprogramms“, sagte Pohl, die 2021 ihre Werbeagentur am Bayenthalgürtel abgegeben hat und sich seitdem als „Sozialunternehmerin“ versteht.

Sie nimmt gerade wahr, dass die Motivation für das ehrenamtliche Engagement nach anfänglicher Euphorie ein wenig abflaut. Die Begleitung bei Behördengängen werde auch für die Ehrenamtlichen immer öfter zur Nervenprobe.

Stamp besucht Café Selenskyj: „Sie können sich in unserem Land sicher fühlen“

Joachim Stamp, NRW-Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration, war auch vor Ort und würdigte das Projekt. Er versprach den Geflüchteten: „Solange der Krieg in Ihrem Heimatland andauert, können Sie sich in unserem Land sicher fühlen.“

Andriy ist 16 Jahre alt und vor kurzem aus einem Dorf in der Nähe von Tscherkassy über Polen nach Köln geflüchtet. Er ist auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz, erzählt er. „Ich habe gehört, dass man da in Deutschland gute Chancen hat“, sagt er. Die Unterstützung von Übersetzerin Julia Mikhiienko braucht er nicht.

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