2500 Menschen betroffenWeltkriegsbombe in Köln nach Mitternacht entschärft – Anwohner brauchten Geduld

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Eine Straßensperrung der Polizei nach einem Bombenfund in Köln-Bayenthal.

In der Kölner Innenstadt wurde am Mittwoch (11. Oktober) eine Weltkriegsbombe gefunden worden. 2500 Menschen wurden evakuiert. (Symbolbild von Bombenfund im August 2023 in Köln-Bayenthal)

Eine Zehn-Zentner-Bombe wurde  Mittwoch auf einem Sportplatz zwischen der Inneren Kanalstraße und der Aachener Straße gefunden.

In der Kölner Innenstadt ist am Mittwoch (11. Oktober) eine Weltkriegsbombe gefunden worden. Die Zehn-Zentner-Bombe musste noch am Mittwoch entschärft werden. Die Entschärfung verzögerte sich aufgrund schwieriger Gegebenheiten bis in die Nacht zu Donnerstag. Am frühen Donnerstagmorgen gegen kurz nach Mitternacht bestätigte die Stadt die Entschärfung.

Die Bombe wurde bei Sondierungsarbeiten auf einem Sportplatz zwischen der Inneren Kanalstraße und der Aachener Straße im Inneren Grüngürtel im Stadtteil Neustadt/Nord an der Grenze zu Ehrenfeld entdeckt. Der erste Klingelrundgang startete kurz nach 16.30 Uhr, der zweite kurz nach 20 Uhr. Spaziergänger, Radfahrer und Freizeitsportler behinderten die Evakuierungsmaßnahmen im Grüngürtel. Rund 2500 Menschen waren von der Evakuierung betroffen.

Weltkriegsbombe in Kölner Innenstadt: 2500 Menschen müssen evakuiert werden

Eine Anlaufstelle für die zu evakuierenden Menschen wurde in der Ditib-Zentralmoschee an der Venloer Straße 160, eingerichtet. Laut Angaben der Stadt verlief der Großteil der Evakuierung ohne Probleme. Lediglich die Passanten im Grüngürtel räumten den betroffenen Bereich nicht rechtzeitig.

Für die Entschärfung mussten unter anderem die KVB-Linien 1, 7 und 142 umgeleitet werden. Die Linien 1 und 7, die wegen Bauarbeiten derzeit getrennt sind, fuhren aus der Richtung Weiden bzw. Frechen kommend nur bis Moltke- bzw. Aachener Straße. Der Bus 142 wurde über Weißhausstraße, Venloer Straße, Gürtel und Luxemburger Straße umgeleitet. Gegen 21.45 erfolgte die Freigabe zur Entschärfung.

Auf die Spezialisten des Kampfmittelbeseitigungsdienstes der Bezirksregierung Düsseldorf (KBD) kam bei der Entschärfung eine besondere Herausforderung zu. Die Zehn-Zentner-Bombe war mit zwei Zündern bestückt. Sie lag in einem Bereich, der früher als Mülldeponie genutzt wurde. Daher mussten die Spezialisten die Bombe in Schutzkleidung entschärfen.

Weltkriegsbombe in Köln gefunden: Zahlreiche Straßen gesperrt – KVB-Linien 1, 7 und 142 umgeleitet

Betroffene Personen gelangten über die Venloer Straße beziehungsweise über den Parkplatz an der Fuchsstraße in die große Halle der Zentralmoschee. Gehbehinderte oder kranke Personen konnten einen Krankentransport in Anspruch nehmen. Haustiere wie Hunde oder Katzen mussten angeleint oder in Transportboxen mitgebracht werden.

Während der Evakuierungsaktion konnte auch ein kleiner Hund gerettet, der sich stark hechelnd in einem Auto befand. Anwohner in der Nähe der Einsatzzentrale des Ordnungsdienstes am Albertus-Magnus-Platz fanden das stark dehydrierte Tier ohne Besitzer vor. Mitarbeitende des Ordnungsdienstes schlugen daraufhin die Scheibe des Wagens ein und befreiten das Tier. Seine Besitzerin kehrte kurze Zeit später zurück und bedankte sich, sie hatte die Hitze im Oktober falsch eingeschätzt.

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Für den Verkehr wurden folgende Straßen gesperrt:

  • Innere Kanalstraße / Vogelsanger Straße
  • Ludolf-Kamphausen-Straße / Venloer Straße
  • Bismarckstraße / Vogelsanger Straße
  • Vogelsanger Straße / Moltkestraße
  • Aachener Straße / Moltkestraße
  • Richard-Wagner-Straße (Bahnbogen)
  • Dürener Straße / Universitätsstraße
  • Gottfried-Keller-Straße / Universitätsstraße
  • Herbert-Lewin-Straße / Gottfried-Keller-Straße
  • Danteweg Höhe Aula Hauptgebäude (Fußweg Clarenbachkanal)
  • Clarenbachstraße 158
  • Aachener Straße 251 stadtauswärts
  • Brucknerstraße / Aachener Straße
  • Weinsbergstraße / Mechternstraße
  • Piusstraße / Barthelstraße
  • Piusstraße / Vogelsanger Straße
  • Franz-Kreuter-Straße / Vogelsanger Straße

Erst vergangene Woche ist im Inneren Grüngürtel, in der Nähe des Gymnasiums Kreuzgasse, ein Blindgänger aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt und entschärft worden. Die Anwohner reagierten verständnisvoll auf die zweite Evakuierung innerhalb von sechs Tagen. (red)

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