Rheinpark in Köln-DeutzParkcafé-Sanierung beginnt mit Verzögerung

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Drumherum blüht es in bunter Pracht: Bald soll auch das Parkcafé wieder aufleben.

Drumherum blüht es in bunter Pracht: Bald soll auch das Parkcafé wieder aufleben.

  • Nach mehr als einem Jahr Verzögerung kann der Umbau des Parkcafés im Rheinpark endlich beginnen.
  • Im Restaurant, im Biergartens und an der Verkaufsstelle für Eis und Getränke sollen Arbeitslose integriert werden.

Deutz – Stadt, Architekt und zukünftige Betreiber haben sich mit dem Sohn des verstorbenen Grazer Architekten Rambald von Steinbüchel-Rheinwall geeinigt: Nach mehr als einem Jahr Verzögerung kann der Umbau des Parkcafés im Rheinpark endlich beginnen.

Als die Beteiligten vor 15 Monaten optimistisch die Rettung und Revitalisierung des architektonischen Kleinods aus den 1950er Jahren verkündeten, wusste noch keiner der Beteiligten, dass es den Sohn überhaupt gibt. Als Urheberrechtsinhaber stoppte er die Umbaupläne und zwang die Stadt und die zukünftigen Betreiber zu Zugeständnissen. Sie blieben an Bord, obwohl sie nun eine kleinere Fläche bewirtschaften können. Sonst hätte die komplette Ausschreibung wiederholt werden müssen. Das vergammelte Schmuckstück wäre weiter verfallen.

Ein Kompromiss, der schmerzt

„Uns ist ein Kompromiss gelungen, den alle mittragen können“, sagte Wirtschaftsdezernentin Ute Berg beim Ortstermin, den eine Stadtsprecherin mit den Worten von einem „historischen Tag“ ankündigte. Die Worte der anderen Beteiligten klangen etwas bescheidener.

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Der Kompromiss tut ihnen schon ein wenig weh: Die weitreichendste Veränderung der Ursprungspläne betrifft das Obergeschoss, für das Architekt Bodo Marciniak eine behutsame Vergrößerung vorgeschlagen hatte. Die Gastronomen müssen nun auf diesen zusätzlichen Platz im Obergeschoss verzichten. Die Stadt musste deshalb die Miete mindern, mit der die 2,7 Millionen Euro-Sanierung auf Dauer refinanziert werden soll. Als neuen Eröffnungstermin gab Berg das Jahr 2018 aus.

Schadstoffsanierung im Gebäude läuft

Die Verhandlungen mit dem Architektensohn, Chrysant von Steinbüchel-Rheinwall, und ihr Ergebnis sind nicht die einzigen Schwierigkeiten beim holprigen Start der Wiederbelebung des schönen Hauses im Rheinpark. Zu den Partnern der Stadt gehört Ex-Karnevalsprinz und Gastronom Markus Zehnpfennig. Nach Ermittlungen wegen Unfallflucht und Alkohol am Steuer sowie der Pleite seines Lokals „Wiener Steffie“ in der Altstadt hat er sich in der Öffentlichkeit rargemacht. Auch am Donnerstag fehlte er bei der Pressekonferenz im Rheinpark.

Die Frage an die Mit-Betreiber Frank Tinzmann und Roberto Campione, ob sie nun zu zweit weitermachen, verneinten sie. Zehnpfennig habe eine andere Verpflichtung, hieß es. Sie bewahrte ihn vor unangenehmen Fragen und Kölns Wirtschaftsdezernentin vor unangenehmen Fotos. „Das eine Unternehmen hat mit dem anderen nichts zu tun“, sagte Tinzmann, der mit Campione und Ute Berg lieber Aufbruchstimmung verbreiten wollte.

Ein gutes Zeichen: Die Schadstoffsanierung im Gebäude läuft bereits, es wird im Haus gearbeitet. Auch der Plan, Langzeitarbeitslose und schwer vermittelbare Jugendliche hier durch Mitarbeit zu qualifizieren, musste nicht aufgegeben werden. Ein Drittel der anstehenden Arbeiten werde im Rahmen von Qualifizierungsmaßnahmen erfolgen, so Berg. Auch später beim Betrieb des Restaurants, eines Biergartens und einer Verkaufsstelle für Eis und Getränke sollen Arbeitslose integriert werden.

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