Kölsch in der BordkabineHenriette Reker empfängt die Besatzung der Korvette „Köln“

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Henriette Reker empfängt Fregattenkapitän Alexander Horn

Köln – Eigentlich sollte die Korvette Köln im kommenden Jahr einsatzfähig sein, doch nun wird es wohl 2025 werden. Alexander Horn, Kommandant der Besatzung Foxtrot, die das Kriegsschiff künftig fahren wird, spricht von Problemen mit der IT-Sicherheit: „Die Korvette Köln kann schon fahren, aber noch nicht kämpfen.“

Immerhin kennen die Besatzungsmitglieder des ersten Korvettengeschwaders in Rostock nun die Stadt, nach der das Marineschiff benannt ist. Eine Delegation nahm am Wochenende an einer Gedenkveranstaltung in der Eigelsteintorburg teil. Der „Freundeskreis Marineschiffe Köln“ erinnert dort regelmäßig an die 507 ums Leben gekommenen Besatzungsmitglieder der „SMS Cöln“, einem Kreuzer der Kaiserlichen Marine, der 1914 bei einem Seegefecht vor Helgoland versenkt wurde. Reste eines Beiboots, das später vor Norderney angetrieben wurde, hängen im Turmgewölbe der Torburg. Nur Heizer Adolf Neumann aus Köln wurde damals gerettet.

Sechstes Kölner Kriegsschiff

Der Marinekreuzer war das erste Kriegsschiff, für das die Stadt Köln eine Patenschaft übernahm. Nachdem 2012 die Fregatte Köln außer Dienst gestellt worden war, folgt nun Nummer sechs, das erste von fünf neuen Schiffen des Typs K 130. Die neue Korvette kostet rund 500 Millionen Euro und hat als Hauptwaffe Seezielflugkörper des Typs RBS15 an Bord. Eingesetzt wird sie zur Überwachung von Seegebieten, kann aber auch Ziele auf See und an Land bekämpfen. Alexander Horn spricht von einer hohen „Selbstverteidigungsfähigkeit“.

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Im Historischen Rathaus trug sich der 42-jährige Fregattenkapitän auch in das Gästebuch der Stadt ein. Oberbürgermeisterin Henriette Reker erinnerte an die Taufe der Korvette in der Hamburger Werft „Blohm + Voss“, an der sie im Frühjahr teilgenommen hatte. Der Ukraine-Krieg habe mittlerweile ein anderes Bewusstsein für Nato und Bundeswehr geschaffen: „Es ist politische Unterstützung zu fühlen für eine einsatzbereite Truppe.“

Kölsch in der Bordkabine

Die Korvette Köln ist besonders für den Einsatz in küstennahen Gewässern geeignet und wird wohl vor allem in der Ostsee unterwegs sein. Durch den russischen Angriffskrieg sei man jetzt aufmerksamer bei der Arbeit, so Alexander Horn. Letztendlich sei die Seefahrt aber schon immer eine ernste Angelegenheit gewesen: „Es kann immer etwas passieren.“

In Köln sei die Besatzung sehr herzlich aufgenommen worden. „Wir sind aber noch nicht darüber übereingekommen, welches Kölsch das Beste ist.“ Fest steht, dass in der Bordkantine der „Köln“ künftig Kölsch angeboten werde. Eine Delegation der Stadt Köln lud der Kommandant auf das Schiff ein, „um einen Tag die Ostsee zu bereisen“. „Ich würde mich auch freuen, einen Kölner in der Besatzung begrüßen zu dürfen“, so Horn. Auch Praktikanten würden gern genommen. „Das Einzige, was ich nicht anbieten kann, ist Heimatnähe.“

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