Ungewöhnliche Maßnahmen nötigSo viele infizierte Polizisten in Köln wie nie zuvor

Lesezeit 2 Minuten
Polizisten Demo Köln

Polizisten sind häufig – wie hier in der Kölner Innenstadt Ende März bei einer Demo gegen die Corona-Regeln – einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt.

Köln – Die steigende Inzidenz bei den Corona-Infektionen zwingt die Polizei zu ungewöhnlichen Maßnahmen. Mehr als 60 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind derzeit an Covid19 erkrankt – angesichts von insgesamt fast 6000 Beschäftigten zwar keine überwältigende Zahl, aber doch immerhin die höchste seit Beginn der Pandemie vor mehr als eineinhalb Jahren. Zu den Infizierten kommen außerdem weitere Beamtinnen und Beamte, die als direkte Kontaktpersonen derzeit in Quarantäne sind. In den ersten Dienstplänen macht sich das bereits bemerkbar.

Noch keine Engpässe auf Wachen und Kommissariaten

In den Direktionen bestünden derzeit zwar keine personellen Engpässe, berichtet ein Behördensprecher. „Kurzfristige Personalausfälle werden mitunter durch die Unterstützung anderer Dienststellen ausgeglichen.“ Man bereite sich aber auf den Fall vor, dass die Zahlen weiter steigen – dann sollen weitere Maßnahmen ergriffen werden, um die Kontakte noch stärker zu reduzieren. Vernehmungen von Zeugen oder Beschuldigten etwa würden dann vermehrt telefonisch geführt, sofern das möglich ist. Auch Strafanzeigen würden eher am Telefon aufgenommen als im direkten Kontakt auf einer Wache.

Das könnte Sie auch interessieren:

Mehr als 90 Prozent aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Polizei sind geimpft. Auf vielen Dienststellen seien die Einsatzkräfte und Ermittler aber nun zusätzlich aufgefordert, vor Schichtbeginn einen Antigen-Schnelltest zu machen, heißt es. In den Streifenwagen und Büros muss ein Mund-Nase-Schutz getragen werden. „Auch das konsequente Ausnutzen von Telearbeit findet wieder statt“, sagte der Sprecher.

Alles zum Thema Corona

Wie zu erfahren war, sollen die meisten Infektionen innerhalb der Belegschaft auf private Kontakte zurückzuführen sein, nicht auf Ansteckungen im Dienst. Viele Polizistinnen und Polizisten wurden bereits im April und Mai geimpft, einige haben schon Auffrischungen erhalten. Der Großteil aber wartet noch darauf.

KStA abonnieren