Nach der Sitzung des Wahlausschusses steht fest, wer zur Kommunalwahl in Köln antritt. Das sind die Kandidaten und Parteien.
Wahlausschuss lässt Vorschläge zuDiese 13 Kölnerinnen und Kölner wollen ins OB-Amt

Am 14. September ist in Köln Kommunalwahl (Symbolbild).
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Die Kandidatinnen und Kandidaten für die Kommunalwahl in Köln am 14. September stehen fest. Es gab 21 Wahlvorschläge für das Oberbürgermeisteramt, 13 Personen dürfen antreten. Das hat der Wahlausschuss am Mittwoch entschieden. Klar ist jetzt auch, dass für die Wahl des Stadtrats zwölf Parteien und Wählergruppen mit eigenen Reservelisten antreten.

Die OB-Kandidierenden für die Kölner Kommunalwahl im Herbst, Markus Greitemann (CDU), Berivan Aymaz (Grüne) und Torsten Burmester (SPD)
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Die aussichtsreichsten Kandidaten für das Oberbürgermeisteramt sind Berivan Aymaz (Grüne), Torsten Burmester (SPD) und Markus Greitemann (CDU). Schon bekannt waren die weiteren Kandidaten Heiner Kockerbeck (Die Linke), Volker Görzel (FDP), Lars Wolfram (Volt), Matthias Büschges (AfD), Mark Benecke (Die Partei), Inga Feuser (Gut und Klimafreunde), Roberto Campione (Kölner Stadtgesellschaft) und Hans Mörtter (parteilos). Zugelassen sind nun zwei weitere Kandidaten, die ihr Vorhaben, OB werden zu wollen, bislang noch nicht öffentlich geäußert hatten: Heike Herden (Selbstständige in der Medienbranche) tritt für die Partei des Fortschritts an und Ali Güçlü (Anlagenmechaniker) als Einzelbewerber.

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (Parteilos) tritt nicht erneut an.
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Bekommt auf Anhieb keiner der OB-Kandidaten mehr als 50 Prozent der Stimmen, kommt es zwei Wochen später am 28. September zur Stichwahl. Weil die drei größten Parteien in Köln mit eigenen Kandidaten in die Wahl gehen, ist es wahrscheinlich, dass es zur Stichwahl kommt. Eine repräsentative Umfrage dieser Zeitung hatte ergeben, dass Aymaz, Burmester und Greitemann ähnliche Zustimmungswerte (je zehn bis elf Prozent) haben. Die Amtsinhaberin Henriette Reker, 2020 von den Grünen und der CDU unterstützt, tritt nicht erneut an.
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Einigen Bewerbern fehlten Unterschriften
Parallel zur OB-Wahl findet die Wahl des Stadtrats mit seinen 90 Mitgliedern statt. Dafür wurden 486 Personen für die Wahlbezirke zugelassen und 393 Personen für die Reservelisten. Die Kölner wählen mit einer Stimme einen der Kandidaten und damit gleichzeitig dessen Partei. Wer die meisten Stimmen eines Wahlbezirks bekommt, sitzt im Rat. Das stadtweite Ergebnis einer Partei bestimmt darüber hinaus, wie viele Personen zusätzlich über die Reserveliste einziehen. Die meisten Kandidaten treten also sowohl für die Wahlbezirke an und stehen auch auf der Reserveliste.
Mit einer Reserveliste treten bei der Kölner Kommunalwahl 2025 insgesamt zwölf Parteien und Wählergruppen an. Im jetzigen Rat vertreten sind Grüne, SPD, CDU, Die Linke, FDP, Volt, AfD, Die Partei sowie Gut und Klimafreunde. Sie treten auch wieder an, darüber hinaus auch erstmals Die Basis, das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) und die im vorigen Oktober von OB-Kandidat Roberto Campione gegründete Wählergruppe Kölner Stadtgesellschaft (KSG).
Der Wahlausschuss wies auch einige Bewerber zurück: 56 der Vorschläge für die Wahlbezirke des Rats, 13 der Reserveliste und 35 der Bewerber für die Bezirksvertretungen. In vielen Fällen war der Grund dafür, dass nicht genügend gültige Unterstützungsunterschriften für den Wahlvorschlag vorlagen, so etwa mehrfach bei der Partei Die Basis und bei Bewerbern der KSG. Auch scheiterten Bewerber daran, dass keine gültige Zustimmungserklärung für ihre Kandidatur auf der Reserveliste vorlag.
Einige Parteien und Wählergruppen, gerade die kleineren, haben nicht für alle Wahlbezirke Kandidaten aufgestellt. Sie werden deshalb nicht auf allen Wahlzetteln zu finden sein.
Innenstadt-Bürgermeister mit eigenem Aktionsbündnis zugelassen
Für die neun Kölner Bezirksvertretungen sind seit Mittwoch 814 Vorschläge zugelassen. Gewählt werden insgesamt 171 Bezirksvertreter. Unter den zugelassenen Kandidaten sind auch dreizehn Mitglieder der Wählergruppe um Andreas Hupke.

Die neue Wählergruppe Aktionsbündnis Innenstadt/Deutz von Andreas Hupke
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Der 75-Jährige ist seit 20 Jahren Bürgermeister in der Innenstadt und Deutz und seit 40 Jahren Mitglied der Grünen. Am 31. Mai gründete er aber das Aktionsbündnis Innenstadt/Deutz, zuvor hatte er bekannt gegeben, dass die Grünen eine weitere Kandidatur von ihm für die Bezirksvertretung nicht unterstützen würden. Hupke hatte angekündigt, aus der Partei auszutreten, sobald das Wahlamt sein Bündnis zur Kommunalwahl zulässt. Nach der Ausschusssitzung am Mittwoch sagte Hupke: „Ich werde morgen bei den Grünen zum 1. August hin austreten.“ Das Aktionsbündnis Innenstadt/Deutz tritt nur zur Wahl für die Bezirksvertretung an, nicht für den Stadtrat. Hupke sagte: „Wir wollen das Veedel stärken. Wir Bezirksvertreter erleben die Nöte der Menschen als Erstes.“
Nach derzeitigem Stand sind laut Stadt etwa 813.000 Kölnerinnen und Kölner für die Wahl des/der OB, des Rates und der Bezirksvertretungen berechtigt. Darüber hinaus wird im September auch der Kölner Integrationsrat mit 22 Mitglieder neugewählt. Dazu sind rund 307.000 Menschen in Köln wahlberechtigt. Der Wahlausschuss ließ 115 Kandidaten zu, elf erfüllten nicht die Anforderungen.