Wie in GroßbritannienFreier Eintritt in Kölns Museen gefordert

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Die städtischen Museen wie das Ludwig am Roncalliplatz sollen nach Willen von SPD, Linke und der Gruppe Bunt im kommenden Jahr auf das Eintrittsgeld für ihre ständigen Ausstellungen verzichten.

Die städtischen Museen wie das Ludwig am Roncalliplatz sollen nach Willen von SPD, Linke und der Gruppe Bunt im kommenden Jahr auf das Eintrittsgeld für ihre ständigen Ausstellungen verzichten.

Köln – Was schon jetzt für die Tate Modern und das Britische Museum in London gilt, soll die Stadtverwaltung auch in Köln umsetzen. In einem gemeinsamen Antrag an den Rat fordern die SPD, die Linke und die Gruppe Bunt, vormals Piraten, dass im kommenden Jahr die kommunalen Museen auf Eintritt verzichten.

Das Gratis-Ticket soll es für die ständigen Ausstellungen geben, im Museum Ludwig ebenso wie im Wallraf-Richartz-Museum, dem Museum für Angewandte Kunst und den übrigen sechs Häusern im Eigentum der Stadt. Für Sonderausstellungen soll die Kulturverwaltung prüfen, ob das Prinzip „Zahl, was es Dir wert ist“ zu verwirklichen ist. So verfahren beispielsweise eine Reihe von Museen in New York.

Menschen durch Eintrittspreise abgehalten

„Wenn Museen Orte der Bildung und Begegnung sind, müssen sie offen sein“, sagt der kulturpolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Klaus Schaefer. Überall dort, wo kein Entgelt verlangt werde, hätten sich die Besucherzahlen verdoppelt. Das belege, dass einige Menschen durch die Eintrittspreise abgehalten würden. Schaefer führt ein weiteres Argument an: „Die durch öffentlicher Gelder finanzierten ständigen Ausstellungen gehören der Stadt – und die Stadt gehört den Bürgern.“

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Die Umstellung soll erst einmal probeweise erfolgen, heißt es in dem Antrag. Nach Ablauf des Jahres 2019 soll die Verwaltung die Besucherzahlen auswerten. Ebenso sei zu berücksichtigen, wie sich der Umsatz in den Museumsläden entwickelt. „Gleichzeitig ist darzustellen, inwiefern sich durch den kostenfreien Zugang zu den Museen Einsparungen beim Kartenverkauf und Personal ergeben.“ Die Erfahrungen sollen als Entscheidungsgrundlage dienen, ob die Museen für ihre ständigen Ausstellungen dauerhaft auf Eintritt verzichten können.

Nach Angaben der SPD nehmen die Museen für ihr eigenes Programm jährlich insgesamt rund 2,4 Millionen Euro Eintritt ein. Hinzu kommen rund 2,1 Millionen Euro für Sonderpräsentationen. Kölnerinnen und Kölner können seit 2009 jeweils am ersten Donnerstag im Monat kostenlos die ständigen Sammlungen besuchen.

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