Ina Brandes wird Kulturministerin in NRWSchlägt Parteipolitik mal wieder Kompetenz?

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Ina Brandes

Köln – Bei ihrer Vorstellung nannte Ministerpräsident Hendrik Wüst die neue CDU-Ministerin für Kultur und Wissenschaft eine „echte Powerfrau“. Das scheint nach Wüsts Meinung als Qualifikation fürs Amt auch schon zu genügen, denn mit Kultur und Wissenschaft hatte Ina Brandes bislang weder beruflich noch politisch allzu viel zu tun. Hier steht allenfalls ein abgeschlossenes Magister-Studium in geisteswissenschaftlichen Fächern auf der Habenseite – und ein Fernstudium in Schriftstellerei.

Für Ina Brandes spricht, dass man wenig über sie weiß

Es dürfte in der NRW-Kulturszene wenige geben, denen der Namen Ina Brandes geläufig ist. Im Oktober 2021 war die 44-Jährige als Verkehrsministerin ins Kabinett nachgerückt, ihr blieb kaum Zeit, sich zu profilieren. So bleibt alles möglich, sogar, dass sie etwas von der ihr angetragenen Sache versteht oder sich in kurzer Zeit die nötige Kompetenz erwirbt.

Allerdings wird Brandes all ihre Power benötigen, um die Kulturwelt in NRW von ihrer Eignung zu überzeugen. Sie startet mit einer doppelten Hypothek ins Amt: Sie hat kein kulturpolitisches Profil und sie löst eine in der Kulturszene hoch angesehene, aber parteilose Ministerin ab. So bleibt der Verdacht, dass Parteipolitik bei dieser Personalie wichtiger war als fachliche Kompetenz. Und das haben weder Kultur noch Wissenschaft verdient.

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Als Gewinn lässt sich verbuchen, dass Kultur und Wissenschaft weiterhin ein eigenständiges Ressort bilden und nicht in einem Allesfresser-Ministerium untergehen. Zudem enthält der Koalitionsvertrag einige bemerkenswerte Kulturprojekte, angefangen mit dem Versprechen, den Etat schrittweise um 50 Prozent zu erhöhen. Dies ist der erste Punkt, an dem man Ina Brandes messen wird.

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