Umstrittener AbendAuch Laschet kritisiert Pläne für Düsseldorfer Groß-Konzert

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Düsseldorfs OB Geisel

Düsseldorfs OB Geisel

Düsseldorf – NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hat den Düsseldorfer Oberbürgermeister Thomas Geisel (SPD) wegen eines geplanten Großkonzerts mit 13000 Fans kritisiert. Er warf ihm Profilierungsversuche vor. „Ich hätte hier etwas mehr Sensibilität vom Oberbürgermeister erwartet“, sagte Laschet am Dienstag, weil die Stadt vor der Ankündigung nicht auf das Land zugegangen sei. Es sei klar, dass bei einem solchen Großereignis „ganz Deutschland und viele in Europa auf diese Stadt gucken. Vielleich war das auch die Absicht, dass man so auf diese Stadt gucken sollte.“

Laschet hält das geplante Event „für kein gutes Signal“. Das Kabinett werde noch am Dienstag über die rechtliche Lage sprechen. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) hatte bereits rechtliche Zweifel an dem Konzert mit Bryan Adams, Sarah Connor und anderen Künstlern angemeldet. Es soll am 4. September stattfinden. Am 13. September finden in NRW Kommunalwahlen statt, bei denen der Sozialdemokrat Geisel erneut als Düsseldorfer Stadtoberhaupt antritt.

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Die Landeschefin der Grünen, Mona Neubaur, kritisierte Geisels Vorgehen als voreilig. „Das ist ein typischer Thomas Geisel, der erst den Weg in die Presse sucht für die schnelle Schlagzeile und dann hinterherlaufen muss mit der Gefahr, dass das ganze Ding so überhaupt nicht stattfinden kann.“ Bedingung für ein Großkonzert sei, dass keine zusätzlichen Infektionsketten entstehen könnten, sagte die Grüne in Düsseldorf.

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Geisel verteidigt Entscheidung

Gegenüber der „Rheinischen Post“ (Online) sagte Geisel als Reaktion auf Laschets Äußerungen, die Stadtverwaltung habe sich lediglich an Recht und Gesetz gehalten. Die Vorgaben der Corona-Schutzverordnung würden durch den Veranstalter nicht nur eingehalten, sondern sogar übererfüllt. „Von daher hat die Verwaltung keinen Anlass gesehen, das Konzert zu untersagen“, so Geisel.

Die Corona-Krise dürfe nicht zur Abschaffung des Rechtsstaatsprinzips führen, sagte Geisel weiter. „Mit Recht und Gesetz hat das nichts mehr zu tun.“ Aus Sicht von Geisel hat das Land mit der Corona-Schutzverordnung die Verantwortung an die Kommunen delegiert – sich aber „eine Lizenz zum Meckern“ vorbehalten.

Dies passe nicht zum sonst guten Verhältnis, das die Stadt zum Land habe. (dpa)

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