CDU-ParteivorsitzJunge Union will Königsmacher sein

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JU-Chef Winkel (l.) beim NRW-Tag mit Kandidat Merz

JU-Chef Winkel (l.) beim NRW-Tag mit Kandidat Merz

  • Laschet, Merz und Röttgen sind im Rennen um den CDU-Vorsitz.
  • Wenn es darum geht, wer es am Ende werden soll, möchte die Junge Union gerne den Ton vorgeben.
  • Das Votum über den CDU-Parteivorsitz hat Signalwirkung, glaubt der JU-Chef.

Düsseldorf – Wer soll neuer Vorsitzender der CDU werden? Armin Laschet? Friedrich Merz? Oder Norbert Röttgen? Die Junge Union hat das Zepter in die Hand genommen und ein Schaulaufen der Kandidaten organisiert. Die JU-Mitglieder sollen jetzt ein Votum abgeben. „Ich kann mir vorstellen, dass von dem Abstimmungsergebnis eine Signalwirkung ausgeht“, sagte Johannes Winkel, neuer Landesvorsitzender der Jungen Union in NRW, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Die Junge Union hat eine spannende Veranstaltung entwickelt, bei dem sich jeder ein eigenes Bild von den Stärken und Schwächen der Bewerber machen konnte. Von diesem Format können alle Parteimitglieder profitieren.“

Winkel wurde beim NRW-Tag der JU in Köln mit 99 Prozent der Stimmen zum Nachfolger des Kölners Florian Braun gewählt. Im südlichen Westfalen, der Heimat von Winkel, hat der Sauerländer Merz besonders viele Anhänger. „Er spricht Klartext, das kommt gut an“, erläuterte der JU-Chef. Dass Merz aus dem Berliner Politikbetrieb lange raus war, sei kein Nachteil. „Für uns spielt auf Bundesebene die Generationengerechtigkeit eine zentrale Rolle. Die Schuldenlast darf die Jungen nicht erdrücken“, so Winkel.

Die Junge Union hält sich selbst für konservativer als die Mutterpartei CDU. „Die Medien erwecken bisweilen den Eindruck, als ob alle jungen Menschen bedingungslose Anhänger von Fridays for Future wären“, sagte Winkel. „Persönlich habe ich – auch in Diskussionen an Schulen mit Vertretern der Grünen Jugend – andere Erfahrungen gemacht. Für viele junge Menschen spielen eine starke Familienpolitik, Bildung ohne ideologische Vorprägung, sichere Arbeitsplätze oder das Thema der inneren Sicherheit eine wichtige Rolle.“ Der 28 Jahre alte Jurist sieht viele Beispiele dafür, dass eine von kurzfristigen Stimmungen geprägte Politik Schaden anrichten kann. „Die ersatzlose Streichung der Wehrpflicht war ebenso überhastet wie die Energiewende, mit der wir international keine Vorreiterrolle eingenommen haben“, betonte Winkel.

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Aber auch Ministerpräsident Armin Laschet, der als Mann der Mitte gilt, habe in der JU viele Unterstützer. „Er hat in NRW gezeigt, dass er alle Parteiflügel in seine Regierungsmannschaft einbindet.“

Möglichen Verhandlungen über ein schwarz-grünes Bündnis stehe die JU kritisch, jedoch nicht per se ablehnend gegenüber. „Dabei dürfen unsere Positionen aber nicht untergehen. Schwarz muss mehr Gewicht haben als Grün.“

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