Kampf gegen CoronaLand NRW plant Impfzentren an den Unis

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Armin Laschet

Köln – NRW-Ministerpräsident Armin Laschet hat Sonderimpfangebote auch für Studentinnen und Studenten an den Hochschulen und Universitäten in Aussicht gestellt. Spätestens mit Beginn des kommenden Wintersemesters müsse an den Hochschulen wieder ein Regelbetrieb mit Präsenz und Studentenleben möglich sein, sagte der CDU-Politiker in einer Unterrichtung des Landtags in Düsseldorf. Die Sonderimpfung habe Sinn, weil viele Studenten an ihrem Unistandort nicht über einen Hausarzt verfügten. 

Zugleich sprach sich der CDU-Politiker gegen jeglichen Zwang bei den Corona-Impfungen für Jugendliche zwischen 12 und 16 Jahren aus. Zwar habe die Europäische Arzneimittelagentur EMA den Biontech-Impfstoff für diese Altersgruppe zugelassen.

Die Ständige Impfkommission in Deutschland empfehle ihn allerdings „aus gutem Grund“ nur für Jugendliche mit Vorerkrankungen. „Es darf keinen Impfzwang geben, und es darf auch keinen Druck geben, gerade bei Kindern nun das Impfen unbedingt zur Pflicht zu machen", sagte Laschet.

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SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty verlangte einen nationalen Kraftakt für Kinder und Bildung. „Auch nach Corona braucht jedes Kind einen Computer. Wer keinen Computer hat, ist raus – gerade in der Schule. Aber die wichtigste Ressource im Bildungsbereich in unseren Kindertagesstätten und Schulen ist die Ressource Mensch. Da reden wir über Arbeitsbedingungen, und wir reden über Bezahlung.“

Grüne wollen Interrail-Ticket als Dankeschön

Verena Schäffer, Fraktionsvorsitzende der Grünen, sprach sich für eine neue Strategie beim Monitoring des Virus aus. „Da jeder Mensch regelmäßig zur Toilette gehen muss, gibt es eigentlich nichts näher liegendes als Wasserproben in den Kläranlagen zu untersuchen. Das Abwassermonitoring ist den offiziellen Corona-Testergebnissen sogar um mehrere Tage voraus. Es ist ein Frühwarnsystem, das über die Verbreitung des Virus und der Virusvarianten Aufschluss geben kann“, sagte Schäffer. Den Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen sei in den letzten 16 Monaten ziemlich viel zugemutet worden. „Abi-Bälle lassen sich leider nicht nachholen, aber wir sollten die Chance nicht ungenutzt lassen, Jugendlichen und jungen Erwachsenen etwas zurückzugeben und auch ihren Beitrag bei der Pandemiebekämpfung anzuerkennen. Das können zum Beispiel Gutscheine für Freizeitaktivitäten von Kino bis Sport sein oder ein kostenloses Interrail-Ticket für junge Erwachsene ab 18 Jahren“, so die Grüne.

Streit um Impfzentren bei CDU und FDP

In der Frage, wie es mit den Impfzentren weitergehen soll, zeichnet sich ein Konflikt zwischen den Regierungsfraktionen CDU und FDP ab. CDU-Gesundheitsexperte Peter Preuß sagte dem „Kölner Stadt-Anzeiger“, die Impfzentren müssten weiterlaufen: „Mir fehlt die Fantasie, um mir vorzustellen, wie wir ohne eine zentrale Impf-Infrastruktur als Ergänzung zu Haus- und Betriebsärzten auskommen sollen.“ Natürlich müssten im Kölner Impfzentrum irgendwann wieder Messen, im Düsseldorfer Zentrum in der Arena wieder Fußballspiele stattfinden. „Aber ich warne eindringlich davor, die Covid-Impfungen allein auf Haus- und Betriebsärzte abzuwälzen.“

Susanne Schneider, Gesundheitsexpertin der Liberalen, erklärte hingegen, wenn niedergelassene Ärzte und Betriebsärzte ausreichende Impfstoffmengen erhielten, „könnte der Betrieb der Impfzentren im Herbst aus Sicht der FDP auslaufen“. Einige Impfzentren befänden sich in Sport- oder Veranstaltungshallen, die beispielsweise für den Breiten- und Schulsport wieder benötigt würden. Niedergelassene Ärzte und Betriebsärzte hätten gezeigt, dass sie über die Praxen und über die Betriebe eine große Zahl von Menschen erreichen und schützen könnten. Mehrdad Mostofizadeh, Gesundheitsexperte der Grünen, plädiert für eine Beibehaltung der Impfzentren: „Es wäre fahrlässig auf diese bewährten Strukturen zu verzichten.“  

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