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Kommentar zum ParteitagDas Erscheinungsbild der CDU nimmt Schaden

2 min
Laschet Merz Röttgen

Friedrich Merz, Norbert Röttgen und Armin Laschet (v.l.n.r.)

  1. Nach dem Wutausbruch von Friedrich Merz über die Absage des CDU-Parteitags gibt es nun einen Kompromiss.
  2. Die Veranstaltung soll im Januar stattfinden, notfalls online.
  3. Die Lösung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass das Erscheinungsbild der Partei stark gelitten hat.

Die CDU versucht es im internen Führungsdrama mit einem neuen Motto: Ein bisschen Frieden. So zumindest wirkt der eiligst gestrickte Kompromiss, den neuen CDU-Chef nun Mitte Januar zu wählen.

Vor einer Woche war der für den 2. Dezember geplante Parteitag wegen der Corona-Lage verschoben worden. Die Folge war ein Wutausbruch von Friedrich Merz. Er gilt derzeit laut Umfragen als aussichtsreichster Anwärter auf den CDU-Chefposten und die damit verbundene beste Startposition für die Kanzlerkandidatur.

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Merz verstieg sich in seiner Tirade gegen Teile des „Parteiestablishments“ zu der Behauptung, hinter der Verschiebung stecke sein Konkurrent Armin Laschet. Der NRW-Ministerpräsident wolle mehr Zeit für eine verbesserte Performance gewinnen. Wenige Tage nach dem Auftritt des Verschwörungstheoretikers Merz gibt es nun also einen Kurzaufschub. Im Januar soll der CDU-Chef bestimmt werden, notfalls auf einem Online-Parteitag. Eine Variante, die vor wenigen Tagen noch als nicht umsetzbar galt.

All diese Turbulenzen hinterlassen Beschädigte. Merz etwa muss sich nach seinem Tobsuchtsanfall fragen lassen, wie es um seine Souveränität an der Spitze der Partei bestellt wäre. Auch die scheidende CDU-Chefin Kramp-Karrenbauer sah wieder einmal nicht gut aus.

Den größten Schaden aber nimmt das Erscheinungsbild der Partei. Die jüngste Zerreißprobe wird nicht die letzte gewesen sein. Der Kampf um die Macht geht weiter.