Forschung aus NRW zu CoronaKombination aus Impfung und Infektion bietet den besten Schutz

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Fahrgäste verlassen einen Bahnsteig neben einer Straßenbahn. Sie tragen Masken.

Das Land hatte eine wissenschaftliche Untersuchung zu Infektionsgeschehen und Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie in Auftrag gegeben.

„Gerade um mit einer neuen Krankheit wie Corona umzugehen, sind wissenschaftliche Erkenntnisse essenziell“, so Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann.

Gegen Ende der Pandemie war die Immunität gegen das Virus in der Bevölkerung offenbar sehr hoch: Im August und September 2022 konnten bei mehr als 95 Prozent Antikörper gegen Covid-19 nachgewiesen werden. Das geht aus einer wissenschaftlichen Untersuchung zu Infektionsgeschehen und Schutzmaßnahmen in der Corona-Pandemie hervor, die das Land NRW in Auftrag gegeben hatte. 

„Gerade um mit einer neuen Krankheit wie Corona umzugehen, sind wissenschaftliche Erkenntnisse essenziell“, sagt der nordrhein-westfälische Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann. Durch das Forschungsvorhaben habe sein Ministerium „wichtige Einblicke in die Infektionsdynamik“ und zur Wirkung der Impfstoffe gewonnen. „Auch bei zukünftigen Krisen können die Ergebnisse, gerade was die Impfaufklärung und die Infektionskettenanalyse angeht, hilfreich sein“, so Laumann. 

Der Untersuchung zufolge gaben 95 Prozent der Bürgerinnen und Bürger im Herbst und Winter 2022 an, mindestens einmal gegen Corona geimpft zu sein. Die Impfbereitschaft variierte jedoch stark zwischen den Bevölkerungsgruppen: Bei Arbeitslosen, Menschen mit geringer Bildung und geringem Einkommen sowie Migrationshintergrund war sie niedriger. Als entscheidenden Grund gegen die Impfung wurde die Angst vor Nebenwirkungen angegeben.

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Algorithmen für Gesundheitsämter erstellt

Den besten Schutz vor Covid-19 bietet der Untersuchung nach eine Kombination aus Impfung und Infektion. Dieser doppelte Schutz wirkt besser als nur Impfungen oder nur eine Infektion. Gegenüber der neuen Omikron-Varianten haben jedoch sowohl die durch Impfung als auch durch Infektion entstandenen Antikörper nur eine geringe Wirksamkeit. 

Die Forscherinnen und Forscher entwickelten Algorithmen zur Identifizierung von Ausbrüchen anhand von Virussequenzen. Dabei zeigte sich: Wenn die Inzidenz hoch war, stellten zuerst negativ getestete Patientinnen und Patienten „eine wichtige Infektionsquelle im Krankenhaus“ dar. Damit künftig Infektionsketten für Covid-19 und andere Erreger leichter identifiziert werden können, wurden die Algorithmen für Gesundheitsämter zugänglich gemacht.

Der nordrhein-westfälische Landtag hatte das Forschungsvorhaben Ende 2021 in Auftrag gegeben und stellte dafür 2,5 Millionen Euro bereit. Ziel sei, die Entwicklung einer Pandemie besser nachvollziehen zu können und Grundlagen für ein effektives Pandemiemanagement zu schaffen. Die Untersuchung führte die Forschungsallianz VIRAL NRW mithilfe von Daten der virologischen Institute in Bielefeld, Bonn, Bochum, Düsseldorf, Essen, Köln und Münster durch.

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