Die Sophienhöhe liegt am Rande des Tagebaus Hambach. (Bild: Beissel)
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Rhein-Erft/Titz – Mit der Seilbahn auf die Sophienhöhe hinauf, auf der Sommerrodelbahn, per Mountainbike oder auf „Monsterrollern“ wieder hinunter – diese Vision soll einmal Wirklichkeit werden. So jedenfalls stellen es sich die beiden Autoren einer Machbarkeitsstudie vor, die gestern im Titzer Rathaus (Kreis Düren) präsentiert wurde.
Die Planer Christoph Schrahe und Markus Gamon von der Kölner Montenius Consult können es sich durchaus vorstellen, dass auf1,04 Prozent (23 Hektar) der Fläche des insgesamt 22 Quadratkilometer künstlichen Berges Sophienhöhe die von ihnen so genannte „Bergwelt Sophienhöhe“ entsteht.
Wann das passieren wird, darauf wollte sich am Dienstag niemand festlegen: „Kurzfristig“, sagte der Landrat des Kreises Düren, Wolfgang Spelthahn, der ebenso wie Rhein-Erft-Landrat Werner Stump und Vertreter der umliegenden Gemeinden – darunter Elsdorfs Beigeordneter Volker Mies – von den großen Chancen schwärmte, die das Projekt biete.Noch aber ist unklar, wer die von den Planern geschätzten rund 17 Millionen Euro in die Hand nehmen wird. Denn ein privater Investor wird noch gesucht. Fest steht jedoch, dass die öffentliche Hand über die 30 000 Euro hinaus, die die Kreise Rhein-Erft und Düren sowie das Bergbauunternehmen RWE Power gemeinsam für die Studie aufgebracht haben, keinen weiteren Cent beisteuern soll.
Die „Bergwelt Sophienhöhe“ soll unweit des Rhein-Erft-Kreises auf dem Gebiet der Gemeinde Niederzier im Kreis Düren entstehen, auf einem „Höller Mühle“ genannten Gebiet, das bislang noch nicht rekultiviert wurde. „Ausschließlich Outdoor-Sport und keine Bespaßung“ werde die „Bergwelt“ anbieten, sagte Schrahe, abgesehen von einem Restaurant auf dem Gipfel sei an keinerlei größere Bauten wie Ski- oder Kletterhalle gedacht.
Auf den höchsten Punkt in rund 300 Metern Höhe gelangt der Besucher – 140.000 sollen es im Jahr werden – per Seilbahn.An 18 Gondeln mit jeweils acht Sitzplätzen ist in der Studie gedacht. Einmal oben, soll der Besucher auf einer rund 1,5 Kilometer langen Sommerrodelbahn (Schrahe: „Die längste Bahn nördlich des Schwarzwaldes.“) zu Tal hinabsausen oder eine Route auf dem Mountain-Bike wählen. Letztere soll besonders familienfreundlich sein, „die existierenden Bikeparks sind eher für Extrem-Biker“. Und wer es weniger schnell mag, kann auf sogenannten Monster-Rollern oder Mountain-Karts gemütlich den Berg hinunterfahren. Denkbar seien darüber hinaus auch Angebote wie Paragliding oder ein Hochseilgarten.
Stolz sind die Planer auf ihre Idee, die sich hinter dem Schlagwort „Energy Mountain“ verbirgt. Die Bergwelt soll nämlich aus Umweltgesichtspunkten eine eher heile werden: Aus den Motoren der Bergbahn, die mit Solar-Paneelenbestückt werden soll, könnte etwa die Wärme rückgewonnen werden, sagte Gamon. Und auch die Windkraft wird nach dem Willen der Planer eine Rolle bei der Energiegewinnung für die Bergwelt spielen. Kein Problem sehen die Planer in Sachen Verkehr: Genügend Parkraum werde man am Fuße des Berges zur Verfügung stellen. Autofahrer könnten direkt von den Autobahnen über vorhandene Straßen und ohne durch Ortschaften zu fahren zum Ziel gelangen.
Um Investoren will sich unter anderem Landrat Stump, derals Vater der Idee von der Bergwelt gilt, im Herbst auf der Münchner Messe Expo Real bemühen. Damit aber die Bürgerbeteiligung nicht auf der Strecke bleibt, sollen die Pläne schon am kommenden Montag, 11. Juni, 18.30 Uhr,auf einer Bürgerversammlung in der Aula der Gesamtschule Niederzier-Merzenich vorgestellt werden.