ProtestbewegungAktivisten blockieren neue Straße zu Braunkohletagebau
Erkelenz – Aktivisten blockieren seit Montagmorgen die Baustelle für eine neue Straße am Braunkohletagebau Garzweiler. „Wir wollen ein Zeichen setzen für den Erhalt der von Umsiedlung bedrohten Dörfer um den Tagebau“, sagte David Dresen, Sprecher des Bündnisses „Alle Dörfer bleiben“.
Das könnte Sie auch interessieren:
Am Vormittag sagte eine Polizeisprecherin, bislang sei es friedlich geblieben. Man plane vorerst nicht, die Blockade aufzulösen. Die nach Schätzungen der Polizei etwa 40 Aktivisten hätten ihre bis zum Abend geplante Aktion zuvor angemeldet. Die Initiatoren sprachen am Vormittag von mindestens 50 Teilnehmern. Als Protest wollten sie Bäume auf der Baustelle pflanzen.
Alles zum Thema RWE
- Pilzbefall Krebspest führt zur Ausbreitung Amerikanischer Flusskrebse in der Erft
- „Erhebliche Unsicherheit“ Firmen ließen Bergheimer Verwaltung bei Windkraftplänen außen vor
- „Verkürzt und ohne Kontext“ Ministerium weist Bericht über „Täuschungen“ bei Akw-Laufzeitverlängerung zurück
- Kritik am Grünflächenkonzept Warum Hürth sich schwertut, Flächen für neue Bäume zu finden
- Prozess Kerpener Richter senkt Strafmaß der angeklagten Baggerbesetzer
- Manheimer Bucht Kerpener BUND kritisiert Pläne für Hafenbalkon am Tagebausee in Elsdorf
- Neuer Weg Mit dem Rad von Bedburg nach Jüchen über rekultivierte Tagebaufläche
Alte Straße soll Tagebau weichen
Der Energiekonzern RWE plant die neue Straße als Ersatz für eine andere, die in den kommenden Jahren zusammen mit den Ortschaften Keyenberg und Kuckum dem Tagebau weichen soll. In der vergangenen Woche hätten Vorarbeiten begonnen, sagte ein RWE-Sprecher. Diese seien am Montag wegen des Protests ausgesetzt worden.
David Dresen von „Alle Dörfer bleiben“ nannte den Baubeginn „reine Schikane“, da noch gar nicht klar sei, ob die Dörfer und mit ihnen die alte Verbindung überhaupt abgebaggert werden müssten. „RWE schafft hier vorzeitig Fakten“, sagte er. Der RWE-Sprecher dagegen sagte: „Der Bau ist notwendig, damit die Straße rechtzeitig fertig wird.“ Der Konzern hält an den geplanten Umsiedlungen der Dörfer fest.