Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

Flut und CoronaVerbraucherzentrale bearbeitete 3600 Anfragen von Kreisbürgern

3 min
Neuer Inhalt (2)

Monika Schiffer, Leiterin der Verbraucherzentrale Euskirchen, und Landrat Markus Ramers präsentierten den Jahresbericht.

Euskirchen – „Es war ein schweres Jahr für die Mitarbeiter der Verbraucherzentrale Euskirchen.“ Mit diesen Worten hatte Landrat Markus Ramers im vergangenen Jahr Bilanz für 2020 gezogen.

Zu diesem Zeitpunkt hätte sich wohl niemand vorstellen können, dass 2021 die Mitarbeiter noch vor deutlich größere Herausforderungen stellen würde. „Bei der Flutkatastrophe im Juli wurde die Zentrale in der Wilhelmstraße komplett zerstört. Ich bin beeindruckt, dass es selbst in dieser Lage gelungen ist, die Arbeit zu meistern; das verdient allergrößten Respekt“, lobte der Landrat während der Vorstellung der Jahresbilanz 2021 am Donnerstag.

Wasser stand bis unter die Decke der Beratungsräume

Bis unter die Decke stand das Hochwasser in der Beratungsstelle, und die gesamte Einrichtung ging dabei verloren. Dennoch gelang es dem Team der Verbraucherzentrale, innerhalb von nur wenigen Tagen wieder telefonisch und digital erreichbar zu sein.

„Von der Landeszentrale haben wir Laptops zur Verfügung gestellt bekommen. Das Servicetelefon haben wir auf mobile Geräte umleiten lassen“, berichtete Leiterin Monika Schiffer. „So konnten wir zumindest die drängendsten Fragen, zum Beispiel zum Umfang des Versicherungsschutzes, beantworten.“ Dabei sei hilfreich gewesen, dass bereits im ersten Pandemiejahr digitale Zugangskanäle entwickelt und Onlineangebote weiter ausgebaut worden seien.

Reisegutscheine wegen der Lockdowns sorgten für Ärger

Neben dem Hochwasser beeinflusste auch nach wie vor Corona die Arbeit der Verbraucherzentrale. Immer wieder brachten Lockdowns und Beschränkungen die Reisepläne vieler Menschen im Kreis durcheinander. Wer bereits einen Urlaub gebucht hatte, musste diesen oft wieder stornieren.

„Viele Agenturen haben ihre Kunden zudem gebeten, auf ein Storno zu verzichten und stattdessen Gutscheine für einen späteren Termin anzunehmen“, so Schiffer. Diese Gutscheine seien jedoch häufig nur für einen begrenzten Zeitraum gültig gewesen und mittlerweile oft verfallen. „Leider haben sich die Kunden dabei in vielen Fällen deutlich flexibler gezeigt als die Agenturen.“

Viele Vertragskündigungen seitens der Energieanbieter

Ein weiterer Schwerpunkt vieler Beratungen waren die steigenden Energiepreise. Dies habe zu einer großen Zahl „außerordentlicher Vertragskündigungen“ geführt, wie Schiffer erklärte. „Trotz Preisgarantie und längerer Laufzeit wurden Verträge vonseiten der Anbieter aufgelöst. Die Kunden haben davon häufig erst im Nachhinein erfahren.“ Dies geschah nicht selten sogar erst durch den Erhalt der Rechnung des Ersatzversorgers, der in solchen Fällen einspringt und im Vergleich oft höhere Preise verlangt. „Das ist natürlich nicht rechtens“, so Schiffer. „Die Gespräche verlaufen zwar schleppend, aber wir erzielen mehr und mehr Erfolge.“

Das könnte Sie auch interessieren:

Team freut sich auf den Rückzug in die alten Räume

Rund 3600 Verbraucheranliegen konnten selbst in der aktuellen Lage 2021 in der Verbraucherzentrale Euskirchen bearbeitet werden. Trotz dieser Erfolge fiebert Schiffer dem Augenblick entgegen, an dem sie gemeinsam mit ihrem Team wieder die Zentrale in der Wilhelmstraße beziehen kann. „Vor Ort zusammenarbeiten zu können, ist doch etwas völlig anderes.

Zudem können die Räume nach dem Umbau coronakonform belüftet werden. Ich freue mich, wenn wir hoffentlich schon bald wieder von Angesicht zu Angesicht mit unseren Kunden Beratungen durchführen können“, so die Leiterin.