Meine RegionMeine Artikel
AboAbonnieren

WohnungenLängst nicht an jeder Leverkusener Schule kann ein Hausmeister wohnen

Lesezeit 3 Minuten
In dieses Haus an der Realschule am Stadtpark soll wieder ein Hausmeister einziehen, aber nicht jede Schule hat eine Hausmeisterwohnung.

In dieses Haus an der Realschule am Stadtpark soll wieder ein Hausmeister einziehen, aber nicht jede Schule hat eine Hausmeisterwohnung.

Die Stadt und die Gesellschaft Vivawest geben weitere Auskünfte zu leerstehenden Wohnungen.

Die Stadt Leverkusen besitzt Wohnungen, die seit längerem leer stehen. Der „Leverkusener Anzeiger“ berichtete etwa über die Hausmeister-Wohnung an der Realschule Am Stadtpark, die seit 2022 leer steht. Laut Stadtverwaltung macht der Gebäudezustand umfassende Sanierungsmaßnahmen notwendig, die im Zuge von Baumaßnahmen an der angrenzenden Schule ausgeführt werden sollen. Nach Fertigstellung soll das Haus wieder als Dienstwohnung genutzt werden, wann das sein wird, wurde uns nicht mitgeteilt. Weiterhin sollen fünf von 20 Wohnungen leer stehen, die die Stadt Leverkusen anbietet. Die Mietverträge einiger dieser klassischen Dienstwohnungen seien nach dem Ausscheiden der Mitarbeiter aus dem Dienst übernommen worden.

Eine Wohnung stehe dauerhaft leer, weil die Fluchtwegesituation heute mit verschärften Regeln des Brandschutzes keine Verwendung als Wohnung mehr zulassen soll. Diese Wohnung sei im Gebäude des Stadtarchivs; das ist das frühere Landratsamt des Rhein-Wupper-Kreises an der Haus-Vorster-Straße.

Nach Auskünften aus dem Stadtarchiv selbst sollen sich in dem Gebäude zwei Wohnungen befinden, eine mit hohem historischen Wert. Neben einer Vierzimmerwohnung, in der wohl früher ein Bediensteter gewohnt haben dürfte, gibt es noch einen Wohntrakt des Landrats. Diese Wohnung wurde einst extrem repräsentativ ausgebaut, sie steht seit Jahrzehnten leer. Vor dem Haus gibt es einen kleinen Park.

Die Kolonie II

Die Kolonie II

Eine Dienstwohnung in der Sekundarschule an der Neukronenberger Straße, in der früher wahrscheinlich ein Hausmeister wohnte, sei entwidmet worden, schreibt die Stadtverwaltung. Für diese ehemalige Dienstwohnung, die eher ein kleines Häuschen ist, habe die Stadt im November 2024 die Entwidmung beantragt. Die Zeiten, als jede Schule grundsätzlich eine Hausmeisterwohnung hatte, sind schon länger passé.  

Auch die Vermietungsgesellschaft Vivawest aus Gelsenkirchen, die heute die ehemaligen Bayer-Wohnungen, wie die Kolonien II und III, aber auch die sogenannte Zylinderhutsiedlung in Schlebusch besitzt, beantwortete unsere Fragen. Eine Leserin, die anonym bleiben wollte, hatte sich über leerstehende Wohnungen beschwert, etwa das Mehrfamilienhaus an der Walter-Hochapfel-Straße 6, in dem sich seit langer Zeit nichts tue.  

Kolonien sind speziell

Ein Sprecher der Vivawest schreibt, in dem Gebäude fänden derzeit technische Überprüfungen mit dem Ziel einer langfristigen Modernisierung statt. Daher werden die Wohnungen aktuell nicht vermietet. Weitere Auskünfte könne man dazu derzeit nicht geben. Zu der längere Zeit leerstehenden Wohnungen in der Kolonie II, die die Leserin Inge Mölders bemerkt hatte, schreibt der Sprecher, dass man die Wohnung bislang nicht betreten könne.  Nach einem Todesfall eines Mieters schon im vergangenen Jahr sei jetzt ein Nachlassgericht involviert. Erst nach einer offenbar anstehenden gerichtlichen Klärung könne man über die Wohnung wieder verfügen.

Die denkmalgeschützten Kolonien seien speziell: Ziel sei, so schnell wie möglich für eine Anschlussvermietung zu sorgen. Insbesondere im Bereich einer denkmalgeschützten Kolonie mit Einfamilienhauscharakter seien jedoch besondere Herausforderungen, wie zum Beispiel Brandschutzbestimmungen, zu beachten. Die überdurchschnittlich langen Wohndauern der Mieter dort bedeuteten einen deutlich erhöhten Zeit- und Kostenaufwand bei der Instandsetzung, als es etwa in einer Geschosswohnung im nicht denkmalgeschützten Bestand der Fall wäre.