Der Finanzausschuss stellt die Weichen für eine Unterstützung des Veranstalters Werner Nolden.
Leverkusener VolksfestOpladener Bierbörse ist Brauchtum, aber kein Geschenk ihres Erfinders
„Nicht wegzudenken“: Die Bierbörse hat Fans auch in der Stadtverwaltung; das dringt aus jeder Zeile der Vorlage, die am Montagabend auch im Finanzausschuss diskutiert wurde. Und was dort entschieden wird, weist den Weg. Schließlich soll Werner Nolden, der Erfinder der Bierbörse, erstmals direkte Zuwendungen aus Steuermitteln bekommen: bis zu 15.000 Euro im Jahr, deklariert als Erstattung für die Pflege, die der Veranstaltungskaufmann dem Gelände an der Wupper angedeihen lässt.
Über das Terrain an der früheren Kastanien- und heutigen Lindenallee an der Wupper hat – auch das ist eine Besonderheit – Nolden das ganze Jahr über die Hoheit. Dafür zahlt er 5000 Euro Pacht. Zu diesem Deal gehört, dass jeder auf das Gelände kann, zum Radeln, zum Spazieren, zum Picknicken. Nur Mitte August nicht, wenn Bierbörse ist.
Leverkusens Kämmerer unterstreicht die Vorteile
Im Finanzausschuss hob Kämmerer Michael Molitor hervor, wie vorteilhaft dieser Vertrag für die Stadt sei. Der Opladener Sprengel sei „ein schwieriges Gelände. Wenn wir es übernehmen, wird es nicht billiger.“ Es sei also „nicht sinnvoll“, den Vertrag mit Nolden zu kündigen. Lieber sollte man dem Unternehmer die Pflegekosten erstatten, natürlich nur, wenn er sie belegt.
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Das war auch weithin unstrittig. Leichter fiel den Politikern die Entscheidung auch, weil Nolden selbst auf eine weitere Zuwendung mittlerweile verzichtet hat: 5000 Euro wollte das Kulturbüro für die Möglichkeit bezahlen, auf der immer sehr gut besuchten Bierbörse zu werben.
Eine erdrückende Mehrheit der Finanzpolitiker kann mit einer Quasi-Subvention der Bierbörse leben. Allerdings konnte sich Dirk Löb trotz seines „Ja“ zur Unterstützung einen Kommentar zu der Berechnung nicht verkneifen, die jüngst in der Opladener Bezirksvertretung öffentlich gemacht worden war: Dass dem Veranstaltungsbüro unterm Strich knapp 2500 Euro blieben nach einer Bierbörse, sei so nicht richtig, erklärte der Sozialdemokrat. Nolden vermiete auch Bierstände; „der Herr Nolden ist kein gemeinnütziges Unternehmen“.